Zum zwölften Mal lädt die Lange Nacht der Museen am 28. April auf Entdeckungstour ein

Sie führt uns in die Welt der Berge oder der Wasserkunst, zeigt uns die Bilder müder Helden oder versetzt uns ins Schweben. Hamburgs Lange Nacht der Museen lädt am 28. April erneut zum Sehen, Staunen, Erleben ein. 48 Häuser öffnen ihre Ausstellungsräume, Archive und Cafés von 18 bis 2 Uhr früh. Die Eintrittskarte zu einem Preis von 12 Euro (ermäßigt 8 Euro) gilt auch noch am darauffolgenden Sonntag. Ein Vorteil der Nacht: Das Bus-Shuttle-Netz bringt den Besucher auch bis zum abgelegensten Ausstellungsort.

Etwa in das neue Museum Wasserkunst Elbinsel Kaltehofe (Hauptdeich 6-7). Das idyllisch gelegene Areal mit seinen alten Wasserfilterbecken, einem Naturpfad und den historischen Gebäuden des ehemaligen Wasserwerks ist schon allein einen Ausflug wert. In einem neuen Museumsgebäude, dessen Fassade an fließendes Wasser erinnert, erfährt der Besucher auf sinnliche Weise alles über die Geschichte der Hamburger Wasserversorgung.

Erstmals in der Museumsnacht vertreten ist auch das Umweltzentrum Gut Karlshöhe (Karlshöhe 60d). Hier stehen Natur und Energie und Umweltschutz im Fokus. Im sanierten Stallgebäude des Gutsgeländes lädt die Ausstellung "JahreszeitHAMBURG" zu einer mit Überraschungen gespickten Erkundung des natürlichen Jahresverlaufs ein. Ein weiterer Neuling in der nächtlichen Museentour ist die Sammlung Falckenberg. Die Ausstellungsfläche in den ehemaligen Fabrikhallen der Harburger Phoenix-Werke bietet viel Raum für große Formate. Etwa für die breitwandigen Landschaftsaufnahmen von Filmregisseur Wim Wenders. Seine Fotografien unter dem Titel "Pictures from the Surface of the Earth" führen an Orte auf der ganzen Welt.

Auf Hamburger Boden bleibt dagegen die Schau des Telemann Museums (Peterstraße 39). Es widmet sich dem Wirken des Komponisten Georg Philipp Telemann in der Hansestadt im 18. Jahrhundert. Mit einem jüngeren Aspekt Hamburger Historie befasst sich das Museum für Hamburgische Geschichte. Unter dem Motto "Pegel halten" rekonstruiert es die dramatischen Ereignisse der großen Sturmflut 1962 in Hamburg. Begehbare Modelle und Simulationen an Großbildschirmen verdeutlichen die Kraft der Fluten. Wer lieber in die Welt der Schweizer Berge tauchen möchte, sollte einen Besuch im Bucerius Kunst Forum einplanen. Es zeigt Gemälde der eidgenössischen Künstler Ferdinand Hodler und Cuno Amiet, die den Jugendstil in ihre Heimat brachten. Daneben stehen Kletterwand und Vesperbrett für den müden Nachtwanderer auf dem Programm. Werke von Ferdinand Hodler sind übrigens auch Teil der Ausstellung "Müde Helden" in der Hamburger Kunsthalle.

"Freestyle" lautet das Motto des Abends in den Deichtorhallen, dort ist unter anderem eine geheimnisvolle Schwebe-Performance angekündigt.

Im St.-Pauli-Museum können Besucher in der Ausstellung "Spurensuche auf St. Pauli. Stolpersteine auf der Vergnügungsmeile" Einblicke in die Schicksale erhalten, die ihnen hier auf Schritt und Tritt auf dem Gehweg begegnen. Die Stolpersteine erinnern an all jene Opfer, die der nationalsozialistische Terror auch in der Hansestadt forderte.