Florian Waldvogel über das Programm des Kunstvereins

Mythen, Folklore, Kunstgeschichte und Alltagsbeobachtungen sind der Stoff, aus dem die in Köln lebenden Brüder Gert & Uwe Tobias ihre Kunst schöpfen. Der Kunstverein Hamburg hat ihnen das ganze Haus für eine riesige Rauminstallation zur Verfügung gestellt. Bis Ende April bleibt sie in dieser Form erhalten. Dann wird sie Schritt für Schritt abgebaut und macht anderen Präsentationen Platz. Im Foyer sind die Arbeiten bis zum 18. November zu sehen. Florian Waldvogel, seit drei Jahren Leiter des Kunstvereins, erläutert das Konzept.

Hamburger Abendblatt:

Mit Ihrer Antrittsausstellung als Kunstvereinsleiter vor drei Jahren haben Sie bereits Installationen von Kostis Velonis über einen längeren Zeitraum gezeigt und variiert. Wie haben die Besucher reagiert?

Florian Waldvogel:

Im Zusammenspiel mit den jeweils neu hinzukommenden Arbeiten der anderen Künstler entwickelte sich das Ganze zu einer Gruppenausstellung, die unterschiedliche Assoziationen ermöglichte. Die Besucher fanden die Veränderungen interessant und überraschend.

Welche Idee steht hinter diesem Ausstellungskonzept?

Waldvogel:

Wir versuchen die etablierten Formate Einzel- und Gruppenausstellung neu zu denken und weiterzuentwickeln. Deshalb suchen wir nach solchen "Zwischenformaten", die den Besucher überraschen und in seiner Wahrnehmung herausfordern. Und auch bei den beteiligten Künstlern zu neuen Auseinandersetzungen führen.

Welche Künstler werden im Laufe des Jahres in Dialog mit den Arbeiten von Gert & Uwe Tobias treten?

Waldvogel:

Im Mai werden wir die Künstlerin Alexandra Bircken mit ihren fragilen Objekten aus Stoff, gefundenen Materialien und Wolle auf der ersten Etage vorstellen. Von Juni bis September transformiert Florian Baudrexel den Raum im Erdgeschoss durch eine raumgreifende Holzkonstruktion in zwei konträre Bereiche, die das Verhältnis zwischen Leere und Fülle, Hell und Dunkel betonen. Auch Manuel Graf widmet sich in den Genres Film, Skulpturen und Objekten dem Thema Architektur und Raum.

Kunstverein Hamburg Klosterwall 23, Di-So 12.00-18.00