Was lange währt, wird manchmal tatsächlich gut: Nach sieben Jahren, in denen das Haus umfassend saniert wurde und immer wieder Abteilungen geschlossen bleiben mussten, war das Museum für Völkerkunde im vergangenen Jahr erstmals wieder komplett bespielbar. Das hat sich prompt in gestiegenen Besucherzahlen niedergeschlagen. Und auch das Museum für Kunst und Gewerbe (MKG), dessen bauliche Substanz ganz erheblich gefährdet war, wird nach jahrelangen und von Mitarbeitern wie Besucher gleichermaßen als zermürbend empfundenen Sanierungsarbeiten Ende 2012 endlich wieder in allen Bereichen zugänglich sein.

Dass die Stadt zweistellige Millionenbeträge in die Hand nimmt, um die Museumsgebäude zu erhalten, muss man anerkennen. Doch damit sind die Probleme für die Museen nicht behoben, denn für die attraktive Präsentation in den sanierten Räumen, die gleichfalls Millionen kostet, sind sie auch finanziell selbst zuständig. Aus den knappen eigenen Haushalten allein ist das nicht zu leisten, und auch die Mittel aus dem Ausstellungsfonds, die ursprünglich zur Finanzierung attraktiver Sonderausstellungen gedacht waren, reichen nicht aus. Daher sind wieder einmal Sponsoren und Mäzene gefragt. Das MKG praktiziert das mit seinen Saalpatenschaften erfolgreich. Wohl vor allem, weil sich der Appell an jene richtet, denen die Kunstschätze gehören, und das sind die Bürger dieser Stadt.

Ihr Matthias Gretzschel