Die Druckerei Nienstedt GmbH und die Firma Springer Bio-Backwerk zählen zu den Gewinnern in der Kategorie "Handwerk". Beide Unternehmen sind gute Arbeitgeber und repräsentieren Traditionsberufe - allerdings mit sehr unterschiedlichen Perspektiven.

Springer Bio-Backwerk kann sich vor Arbeit nicht retten. Die 60 Mitarbeiter des von Wolfgang Springer geführten Unternehmens fertigen ausschließlich aus ökologisch einwandfreien Rohstoffen. Um die Nachfrage bedienen zu können, hat Springer eine neue Backstube gebaut. "Im März feiern wir Eröffnung", sagt Wolfgang Springer.

Ob er seinen Personalbedarf stillen kann, ist nicht sicher. Wie schon in den Jahren zuvor haben die meisten der 13 500 Handwerksbetriebe in der Hansestadt Probleme, offene Stellen für Lehrlinge und Fachpersonal zu besetzen. Im vergangenen Jahr konnten 400 Ausbildungsstellen nicht besetzt werden. Auch Springer sucht derzeit einen Bäckerlehrling.

Personelle Engpässe hat die Druckerei Nienstedt nicht. Im Gegenteil. Das Unternehmen, spezialisiert auf den Druck von Geschäftspapieren und Werbeflyern, kämpft ums Überleben. Als Grund nennt Geschäftsführer Thomas Lyer die digitalen Medien. Mit Sorge sieht er die Entwicklung der Branche. Bundesweit gingen nach Angaben des Bundesverbands Druck und Medien (bvdm) im vergangenen Jahr 151 Betriebe der Druckindustrie in die Insolvenz.

Um sich und seinen elf Mitarbeitern eine neue Perspektive zu schaffen, arbeitet Vollblutunternehmer Lyer an einem "Geheimplan": "Wir werden in einem neuen Bereich tätig."