Haben Sie noch eine Stechuhr? Oder dürfen sich Ihre Mitarbeiter die Arbeitszeit frei einteilen? Gestatten Sie freien Online-Zugang am Arbeitsplatz? Rufen Sie Ihre Mitarbeiter täglich an, um sich über den Fortgang der Projekte zu informieren? Kurz gefragt: Haben Sie Vertrauen in Ihre Mitarbeiter? Und vertrauen Ihre Mitarbeiter auch Ihnen?

Vertrauen - nichts ist wichtiger zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern, zwischen Kollegen und Partnern, zwischen Firmen und Kunden, zwischen Arbeitgebern und Bewerbern. "Vertrauen führt" lautet die von Managementdenker Reinhard K. Sprenger geprägte Erfolgsformel.

Wo Vertrauen fehlt, scheitern Unternehmen. Die Drogeriekette Schlecker hat das auf tragische Weise bewiesen. Eine ausgeprägte Misstrauenskultur zwischen Management und Belegschaft, kein Vertrauen der Kunden in die Marke.

Sprenger analysiert weiter: "Von Vertrauen wird geredet, wenn es vermisst wird. Je mehr über Vertrauen gesprochen wird, desto schlechter ist die Lage. Das Thematisieren von Vertrauen ist ein untrügliches Zeichen der Krise."

Deshalb wird der Faktor Vertrauen beim Wettbewerb "Hamburgs beste Arbeitgeber" auch nicht eigens geprüft. Er ist nämlich Bedingung und Konsequenz dessen, was von Professor Werner Sarges und seinem Team wissenschaftlich untersucht wird: Mitarbeiterführung, Gewissenhaftigkeit, Kunden- und Serviceorientierung, Unternehmenskultur. Eine Firma, die das Audit erfolgreich besteht, beweist, dass Vertrauen bei ihr eine große und nachhaltige Rolle spielt.

Eine gute Platzierung in diesem Wettbewerb ist mehr als nur eine Trophäe. Diese Auszeichnung ist ein deutliches Signal für Bewerber. Sie zeigt: Diesem Arbeitgeber kannst du vertrauen, er behandelt seine Mitarbeiter fair und verantwortungsbewusst. Das Gütesiegel ist ein echter Vorteil im Kampf um gute Mitarbeiter. Denn Hamburg ist die Großstadt mit der geringsten Bewerberzahl je freien Arbeitsplatz. Hier zählt Vertrauen doppelt.