Gustav von Aschenbach ringt mit einem Werk. John Neumeier hat in seinem Ballett "Tod in Venedig" nach der Novelle von Thomas Mann aus dem Dichter einen Tanzkünstler in der Krise gemacht. Er arbeitet an einem Ballett über Friedrich den Großen zu Johann Sebastian Bachs dem Monarchen gewidmeten "Musikalischen Opfer". Aus der Schaffenskrise flieht Aschenbach nach Venedig. Am Lido trifft er den Jüngling Tadzio und verliebt sich in dessen Jugend und Schönheit. Wagners "Tristan"-Musik signalisiert: Tadzio ist zugleich Todesengel. Neumeier sind mit Lloyd Riggins in der Hauptrolle psychologisch subtile und doppeldeutige Duette zwischen dem jungen und dem älteren Mann gelungen, ergreifende wie sehenswerte Höhepunkte.

Tod in Venedig 6. u. 9.3., 19.30, Staatsoper. Karten unter T. 35 68 68