Michael Gielen und Herbert Blomstedt adeln Bruckners Sinfonien

Muss man als Dirigent bereits gehobenen Semesters sein, um die Musik Anton Bruckners wirklich zu verstehen? Natürlich nicht. Dennoch fällt eines auf: Es gibt kaum einen anderen Komponisten, dessen Schaffen derart zu einer Domäne gestandener Pultgrößen, ja der allseits bewunderten Doyens der Dirigentenzunft geworden ist. Hamburger Musikfreunde können ein Lied davon singen: Gehörte Bruckner doch zu den wenigen, sozusagen handverlesenen Tonschöpfern, denen der unvergessene NDR-Ehrendirigent Günter Wand bis ganz zuletzt seine Aufmerksamkeit widmete und bei dem er eine wahrhaft einzigartige Tiefe der künstlerischen Einsicht erreichte. Das Alter - so viel scheint festzustehen - adelt offenkundig nicht manch guten Wein, sondern auch das Bruckner-Verständnis. Umso mehr darf man auf die Konzerte des NDR Sinfonieorchesters im Februar und März gespannt sein: Gleich zwei ewig Junggebliebene unter den Dirigenten, beide Jahrgang 1927, suchen dann die Auseinandersetzung mit Hauptwerken Bruckners. Michael Gielen, seit Jahrzehnten einer der großen Auf- und Anreger im internationalen Musikbetrieb, nimmt sich im Februar die monumentale 8. Sinfonie vor. Herbert Blomstedt, dem NDR Sinfonieorchester wie Gielen seit Langem eng verbunden, widmet sich dann im März den polyphonen Klangwundern in Bruckners Fünfter.

Michael Gielen 23. und 24.2., jeweils 20.00

Herbert Blomstedt 1.3., 20.00, 4.3., 11.00

Alle Konzerte in der Laeiszhalle. Karten unter T. 0180/1787980* oder www.ndrticketshop.de