Otfried Preußlers “Räuber Hotzenplotz“ in der Reihe “Opera piccola“

Ein Räuber? Muss sieben Messer und einen Säbel im Gürtel tragen. Sonst ist er keiner. Mit dieser Schlussfolgerung haben schon Generationen von Kindern ihre Eltern argumentativ entwaffnet. Sind wir nicht alle "Hotzenplotz"-Leser gewesen? Seit den 60er-Jahren ist der bärtige Griesgram mit dem unverwechselbaren Schlapphut aus den Bücherregalen so wenig wegzudenken wie Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf.

Der Komponist Andreas N. Tarkmann hat den Kinderbuchklassiker 2009 vertont. In diesem Frühjahr bringt die Staatsoper das Werk in der Reihe "Opera piccola - Oper für Kinder. Oper mit Kindern" auf die Bühne der Opera stabile, wie stets mit Unterstützung der Hamburger Sparkasse und der Stiftung zur Förderung der Hamburgischen Staatsoper. Das Libretto stammt von Jörg Schade, die musikalische Leitung hat Benjamin Gordon, die Regie übernimmt wieder Nicola Panzer.

An den Abenteuern, die Kasperl und Seppel zu bestehen haben, um die geraubte Kaffeemühle der Großmutter zurückzuholen, interessiert Panzer die enorme Selbstständigkeit der beiden Jungs. Die beiden haben keine Eltern. "Es gibt zwar die Großmutter als Vertrauensperson, aber die Kinder sind trotzdem auf sich gestellt", erzählt Panzer. "Das geht heute ja vielen Kindern so."

Insofern ist die Geschichte höchst aktuell - und ermutigend. Denn Kasperl und Seppel müssen einem kein bisschen leidtun. Die haben noch in den haarsträubendsten Situationen ihren Spaß, ob sie den Namen des Zauberers Petrosilius Zwackelmann bis zur Unkenntlichkeit verdrehen oder sich dumm stellen und damit den Kidnapper Hotzenplotz zur Verzweiflung bringen.

Tarkmanns Musik bringt diesen Spaß locker rüber. Das Orchester besteht dieses Jahr nur aus Bläsern - und die swingen in einer rasanten Mischung aus Kurt Weill und bayerischer Blasmusik.

Der Räuber Hotzenplotz 5.2., 17.00 (Premiere), Opera stabile. Weitere Vorstellungen 10. bis 26.2., Fr 18.00, Sa 14.30 und 18.00, So 16.00. Karten unter T. 35 68 68