Am Ende von "Ich brauche Dich" gab es wahre Ovationen. Allen voran brillierte Heidi Kabel, die mit der minutiösen Studie einer spitzzüngigen Klatschbase gleichsam einen verblüffenden Doppelsalto ins Fach der komischen Alten vollführte. Hamburger Abendblatt, 1949

Heidi Kabel wandelt sich vom Abendkleid über Badeanzug und Biedermeierkleid bis zur Zitronenjette. Ein lustiger Abend. Hamburger Abendblatt, 1952

Heidi Kabel in "Sluderee op de Trepp" muss man selbst sehen und hören, zumal wenn es sich um eine derart gute Aufführung handelt wie im Ohnsorg-Theater. Heidi Kabel war die Königin des Abends. Mit schauspielerischer Bravour löste sie Salven des Gelächters aus. Gelungener Start eines echten Erfolgsstückes. Hamburger Abendblatt, 1962

In der ausgezeichneten niederdeutschen Fassung des Stückes "Froo Pieper levt gefährlich" steht auf den Brettern an den Großen Bleichen - wer könnte es anders sein - "uns Heidi", Heidi Kabel, und sie ist einfach eine Wonne. Was sie aus dem Rollenklischee an Menschlichkeit herausholt, verblüfft und bezaubert. Sie weiß genau, was sie tut, sie weiß natürlich auch, was am besten wirkt, aber nie überzieht sie ihre Rolle, nie entlässt sie sie aus ihrer Kontrolle. Dass sie mit ständigem Szenenapplaus belohnt wurde, war nur allzu verständlich. Hamburger Abendblatt, 1975

Heidi Kabel befindet sich jetzt in einem Entwicklungsstadium. Möge sie sich die Fähigkeit, Kunst und natürliche Menschlichkeit in der Waage zu halten, immer bewahren." Hamburger Abendblatt, 1979

Ein "Tatort" besonderer Klasse: Manfred Krug und Charles Brauer steuerten die Zuschauer so nüchtern und realistisch durch den Wust der Unwahrscheinlichkeiten, dass daraus eine fesselnde Geschichte wurde. Und dann die Besetzung: Heidi Kabel als sorgengeplagte Mutter - einmal fern von jeder Lach-Schote. Hervorragend! Hamburger Abendblatt, 1988

Und Heidi Kabel darf sich schließlich sogar selbst ironisieren: Aus dem Radio ertönt die volkstümliche Melodie "Mein Hamburg" (Interpretin: Heidi Kabel), wenn Konsulwitwe Marie alias Heidi Kabel ganz in Rosa im hanseatischen Appartement eintrifft. Meint Marie: "Heidi Kabel - gibt's die immer noch?" Es gibt sie. Und wie! Hamburger Abendblatt, 1997

Ihre Rolle im Stück "Mein ehrlicher Tag" verlangt es aber, dass sie einmal "Sch..." sagt. Da geht ein Raunen durch den Saal; das ist man nicht gewohnt. "Bild", 1999