Studie: Abbau von 50 000 Stellen trotz steigender Patientenzahlen

Die Studie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung unter Pflegekräften weist auf Defizite in der Pflege hin. So hinterlasse der massive Stellenabbau der vergangenen Jahre Spuren in der Patientenversorgung. Mehr als 10 000 in Krankenhäusern beschäftigte Gesundheits- und Krankenpfleger beteiligten sich an der Studie "Pflege-Thermometer 2009".

Die Ergebnisse weisen auf eine steigende Belastung der Beschäftigten und demzufolge auf zunehmende Mängel in der Patientenversorgung hin. Hintergrund ist, dass in den vergangenen Jahren etwa 50 000 Stellen in der Krankenhauspflege bei steigenden Patientenzahlen abgebaut worden sind. Da die Ausbildungskapazität in der Krankenpflege seit Jahren sinkt und der Markt "wie leergefegt ist", ist den Autoren der Studie zufolge offen, wie in den kommenden Jahren der steigende Bedarf an Pflegekräften gedeckt werden kann.

Die Studie wurde von der B.-Braun-Stiftung gefördert. Projektleiter Prof. Michael Isfort vom dip brachte die Untersuchungsergebnisse auf folgenden Punkt: "Das, was in den vergangenen Jahren bei den Krankenhausärzten mit einem deutlichen und anhaltenden Ausbau von mehr als 20 000 Stellen richtig gemacht wurde, ist bei der Krankenhauspflege durch einen massiven Stellenabbau schiefgelaufen und wird nun immer folgenschwerer für die Beschäftigten und die Patienten."

Die Studie zeigt, dass der massive Stellenabbau in der Pflege zu einer deutlichen Ausdünnung und statistischen Überalterung der Personaldecke mit der Folge hoher Arbeitsbelastungen bei steigenden Patientenzahlen geführt hat. Das noch von der ehemaligen Gesundheitsministerin Ulla Schmidt Anfang 2009 aufgelegte Sonderprogramm für bis zu 17 000 zusätzliche Pflegekräfte im Krankenhaus zeige noch keine Wirkung.