Die israelische Sängerin Chava Alberstein bringt in Hamburg jiddische Lieder zur Uraufführung.

Sie gilt als die Grande Dame unter den israelischen Sängerinnen und Komponistinnen: Chava Alberstein. Die Musikerin kam 1947 in Stettin zur Welt. 1951 waren ihre Eltern in den neu gegründeten Staat Israel emigriert. Schon als kleines Mädchen fühlte sich Alberstein der Kultur der Juden in Osteuropa nahe. Das sollte sich auch auf ihre Musik auswirken.

Insgesamt spielte sie über 50 Alben ein. Auf den meisten singt sie Hebräisch, auf einigen auch auf Jiddisch und Englisch. Sie beherrscht alle Genres, die poetische Liebesballade genauso wie kämpferische Protestlieder über Unterdrückung und Armut. Viele von ihnen erreichten Gold- und Platinstatus. Etliche wurden auch mit dem "israelischen Grammy", dem Kinor-David-Preis, dekoriert. Auf ihren unzähligen Tourneen wird sie stets von einem Perkussionisten und einem Gitarristen begleitet.

Immer war der Weltmusikerin das Ringen um den Frieden im Nahen Osten ein künstlerisches Anliegen. Eines, das ihr bis heute Sorgen und manche schlaflose Nacht bereitet. Bei unzähligen Gedenkveranstaltungen trat sie auf, etwa 2000 anlässlich des fünften Todestages des früheren israelischen Ministerpräsidenten und Friedensnobelpreisträgers Yitzhak Rabin. Rabin war von einem radikalen Juden in Tel Aviv ausgerechnet während einer Friedenskundgebung erschossen worden.

Alberstein unterstützt zudem Projekte, in denen sich deutsche und israelische Jugendliche begegnen oder das jeweils andere Land auf einer Reise kennenlernen.

Mit ihrem Einsatz für die Menschenrechte und ihrer Kritik an der israelischen Politik gegenüber den Palästinensern hat sie sich in ihrer Heimat nicht nur Freunde gemacht. "Ich habe fast mein ganzes Leben lang in Israel gewohnt, aber meinen Platz in der Welt suche ich immer wieder", sagt Chava Alberstein. "Vielleicht ist das das Los einer Künstlerin, vielleicht das einer Jüdin - ich weiß nicht."

Wenn sie am 27. April in der Laeiszhalle auftritt, wird sie zum einen einen Querschnitt ihrer Lieder aus allen Dekaden mit ihrer Band präsentieren, aber auch gemeinsam mit den Hamburger Symphonikern eine Suite jiddischer Lieder uraufführen.

Sonderkonzert Chava Alberstein mit Band und den Hamburger Symphonikern 27.4., 20 Uhr, Laeiszhalle