Wer in Hollywood eine böse Rolle zu besetzen hat, fragt gerne mal bei John Malkovich nach. Der US-Mime brilliert auf der Leinwand als abgründiger, oft intellektueller Schurke. Ob als Herzensintrigant in "Gefährliche Liebschaften" (1988), als Intellektueller, der an seiner Hybris gegen die Natur scheitert in "Himmel über der Wüste" oder zuletzt als - brachial geläuterter - Hochschulprofessor mit menschlichen Defiziten in "Schande" (2007).

Das Böse in seiner Komplexität, das unterschwellig Bedrohliche durchdringt er wie kein anderer - und bringt es in Mimik und Gestik virtuos auf die Leinwand. Als Regisseur hat er mit "Der Obrist und die Tänzerin" eine Duftmarke gesetzt, als Produzent den Erfolgsfilm "Juno" unterstützt. Schon immer war Malkovich mehr als nur ein Stichwortnehmer. Immer wieder suchte er auch die Bühnenluft. Am 16. Mai ist der Schauspieler in ungewohnter Rolle als Co-Regisseur neben Michael Sturminger und als Darsteller zu erleben. "John Malkovich - The Infernal Comedy" nennen die beiden ihre musikalische Theateradaption; Untertitel: "Confessions of a Serial Killer".

Mit dem österreichischen Frauenmörder Jack Unterweger hat er sich einen Fiesling der übelsten Sorte vorgenommen. Wegen neunfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, beging der 1994 Selbstmord.

Hier wird er - in englischer Sprache - mit seinen dunklen Gedanken in einem Musiktheater für Barockorchester, zwei Soprane und eben den Schauspieler Malkovich noch einmal lebendig. Die Wiener Akademie unter ihrem musikalischen Leiter Martin Haselböck unterlegt die Texte mit dramatisch aufgeladenen Melodien von Vivaldi, Haydn, Mozart, Beethoven, Gluck, Boccherini und Weber.

John Malkovich - The Infernal Comedy 16.5., 20 und 23 Uhr, Deutsches Schauspielhaus, Kirchenallee 39