Dass der NDR Chor von der Zusammenarbeit mit seinem jungen Chordirektor Philipp Ahmann profitiert, zeigt sich nicht zuletzt in den frischen Programmen. Was Ahmann mit Redakteur Michael Traub ausheckt, bewegt sich auf dem neuesten Stand des A-Cappella-Repertoires. Das war schon in den Abo-Konzerten der laufenden Saison zu spüren, und das geht auch in der nächsten Spielzeit so weiter.

Die beginnt gleich (30.9.) mit einem Ausflug in die Klangwelt der nordischen Chormusik. Das Programm mit dem Titel "Aurora" vereint die spätromantische Nachtstimmung von Rautavaaras "Sommarnatten" mit einem Stück von Anders Hillborg, das verschiedene Vokalfarben zu einem Klangstrom zusammenfügt. Die "Plainscapes" von Peteris Vasks erforscht der Chor mit den Solistinnen Tanja Becker-Bender (Violine) und Tanja Tetzlaff (Cello).

Bei "Verwandlung" (25.11.) konfrontieren die Künstler eine Motette von Bach mit Frank Martins doppelchöriger Messe und einer Uraufführung von Michael Langemann.

Das dritte Abokonzert führt den Chor unter Leitung von Stefan Parkman nach Russland (27.2.11), in die opulente Klangwelt von Rachmaninovs großartigen Vespern - da dürfen die Bässe ihre schwärzesten Farben auspacken.

Und das letzte Abokonzert, in der Passionszeit, widmet sich den "Sieben letzten Worten am Kreuz", in der dramatischen Vertonung des schottischen Komponisten James MacMillan aus dem Jahr 1993: eine Kooperation mit der Reihe "das neue werk", bei der Ahmann seinen Chor und das Ensemble Resonanz dirigiert (17.4.2011).