In seinen ersten Liveshows turnte der Brite Jamie Cullum frech mit seinen Turnschuhen auf dem Klavierschemel herum und missbrauchte seinen Flügel gerne mal als Schlaginstrument. Wie ein Kugelblitz fuhr er dazu über die Tasten.

Puristen verachten ihn. Die Massen lieben seinen augenzwinkernden Stilmix. Der 30 Jahre alte Autodidakt, auch "Beckham des Jazz" genannt, kam über die Liebe zu Jimi Hendrix und Nirvana zum Jazz. Heute ist er einer der kommerziell erfolgreichsten Jazz-Musiker Englands. Sein fünftes Album "The Pursuit" hat ihm weitere Hörerkreise erschlossen. Zwischen wattebauschigen Jazz und muntere Popmelodien schummelt Cullum echte Dance-Beats.

Der Pianist hat live schon Songcover von Thelonious Monk und Michael Jackson interpretiert. Diesmal verfremdet er R-'n'-B-Sängerin Rihanna. "Zu viel Hochkultur macht dich zum Langweiler, und zuviel Billigkultur macht dämlich", sagt Cullum. Bei seinem Auftritt am 18. August im Stadtpark wird er bei beiden das richtige Maß suchen.

Jamie Cullum 18.8., 19 Uhr, Stadtpark. Karten unter T. 4 13 22 60