Wer auf Farbechtheit bei Bezugsstoffen Wert legt, muss auf Seide verzichten. Trevira dagegen ist ein Alleskönner. "Als erstes muss der Stoff gefallen. Das ist zwar ein höchst subjektives Kriterium, aber meiner Meinung nach das Entscheidende", findet Stoffexperte Hans Jörg Becker vom Einrichtungshaus Bornhold am Neuen Wall. Denn wer Kompromisse zugunsten einer höheren Lichtechtheit oder Strapazierfähigkeit macht, lebt am Ende mit einem Stoff, den er gar nicht hundertprozentig mag - und das Tag für Tag. Beides über den Preis vereinen zu können, sei ein Trugschluss. "Teure Stoffe sind nicht automatisch langlebig, ganz im Gegenteil."

So gebe es wunderbare kleine Webereien, die alte Muster nachweben und mit kostbaren, aber eben empfindlichen Materialien arbeiten. "Und wenn Sie täglich zwei Stunden auf einem kostbaren Bezug sitzen, ist der nach zwei Jahren schlicht zerschlissen, ein Trevira-Stoff dagegen hält vielleicht zehn Jahre", erläutert Becker. Für die Kunstfaser auf Polyesterbasis spreche neben der hohen Strapazierfähigkeit und Lichtechtheit auch die Atmungsaktivität und letztlich auch die schwere Entflammbarkeit. "Das ist allerdings eher ein Aspekt, der in Hotels oder einem öffentlichem Umfeld von Interesse ist." Dabei werde Trevira zunehmend auch in Privathaushalten eingesetzt. "Der Stoff fühlt sich inzwischen gut an und ist schmutzabweisend. Im Gegensatz zu Fleckschutzausrüstungen, die ihre Wirkung mit der Zeit verlieren, nimmt die Trevira-Faser den Fleck einfach nicht an", weiß Becker.

Wem es also um einen möglichst lichtechten und strapazierfähigen Stoff geht, der ist bei Trevira richtig. Der aktuelle Trend hingegen geht zu Seide "vor allem für Vorhänge und Bettkopfteile sowie zum Bezug leichter Ziermöbel", stellt Becker fest. "Zudem ist Leinen jetzt wieder ein wichtiges Thema, ob ganz weich und gut fallend für Vorhänge oder Raff-Rollos oder in der schweren Variante für Möbel", ergänzt der Einrichtungsberater. Dabei sei vor allem ganz helles Beige bis gebrochenes Grau gefragt, wodurch eine ganz natürliche Lichtechtheit gegeben ist - denn Lichtschäden werden vor allem bei starken Farben sichtbar.

Und schließlich erklärt Becker: "Augenblicklich erleben auch Veloursstoffe eine kleine Renaissance, ob im ,Used Look', also leicht zerschlissen und etwas morbide wirkend, oder eher glamourös mit stark glänzenden Stoffen." Wie lichtempfindlich der Stoff ist, hängt dabei wiederum davon ab, ob ein Seiden-Velours oder ein Trevira-Velours gewählt wird.