Der Weg zum Erwachsenwerden ist manchmal schwieriger, als man denkt. Die erste große Liebe, das erste vollkommen betrunkene Erlebnis, die ersten, ernsten Gespräche mit deinen Eltern, die ersten verlorenen Freunde und die ersten richtig großen Enttäuschungen. Das alles habe ich schon erlebt oder bin noch mittendrin.

Ich bin 16 Jahre alt und realisiere allmählich, dass es langsam ,ernst' wird. Die Zukunft fängt an, eine viel größere Rolle zu spielen als früher. Man denkt viel darüber nach, die ersten Freunde werden volljährig, suchen sich einen Ausbildungs- oder Studienplatz, und die anderen machen gerade ihr Abitur. Es gibt von Zeit zu Zeit immer mehr Veränderungen.

Ob man diese Veränderungen will und akzeptieren kann, ist etwas anderes. Plötzlich stehe ich da und merke, dass die Freundin, mit der ich vor ein paar Monaten noch jeden Tag zur Schule gefahren bin, shoppen oder feiern war, die quasi 24 Stunden am Tag für mich da war, nun eine Ausbildung macht und in die "Erwachsenenwelt" einsteigt. Die Treffen werden seltener. Man hat Angst, sich auseinanderzuleben. Wir werden uns mit solchen Worten an früher erinnern: "Weißt du noch, als wir jede Pause zusammen Händchen haltend durch die Schule gelaufen sind?" Aber es wird keine Wiederholung mehr geben.

Meine Freunde sind nun keine Teenager mehr, sondern bald erwachsene Männer und Frauen. Es geht alles viel zu schnell. Wir haben zusammen so viel durchgemacht, Zickereien, Schicksale, schöne und traurige Momente. Freunde sind gegange, und neue sind gekommen. Doch die wahren Freunde sind geblieben und bleiben auch hoffentlich für immer. Denn diese Zeit, dieser Weg in die "Wirklichkeit", diesen Weg endlich zu verstehen, wer du bist und was du machen willst, der verändert dein gesamtes Leben. Und das hast du mit deinen Freunden erlebt, die stets bei dir waren. Deine wahren Freunde.

Es dauert nicht mehr lange, dann gehen wir alle unsere eigenen Wege und das, was jetzt unsere Jugend ist, die wohl schönste Zeit im Leben, wird dann nur noch melancholisch im Satz "als ich noch jung war" enden.

Es macht einem Angst wie jede ungewollte bevorstehende Veränderung im Leben, aber bei dieser ist man so machtlos, dass man sich einfach an den Erinnerungen festhalten will.

Malyn Solms zu Wildenfels, 10a

Gesamtschule Blankenese