Das Leben im Schanzenviertel ist eigentlich nie langweilig, weil immer etwas los ist in den Cafés, Restaurants und Bars. Aber manchmal stört die Lautstärke der Menschen mich sehr, besonders abends. Positiv an der Menge Menschen ist allerdings, dass meine Eltern sich nicht so viel Sorgen machen, wenn ich unterwegs bin.

Im Schanzen- und Karoviertel gibt es immer mal wieder Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizisten. Meistens kenne ich den Grund gar nicht dafür. Meine Meinung zu den verschiedenen Demonstrationen oder Krawallen mit der Polizei fällt unterschiedlich aus, weil aus meiner Sicht manche davon völlig grundlos und unnötig sind.

Zum Beispiel die Krawalle beim letzten Schanzenfest. Alle waren froh und hatten ihren Spaß, und es waren nur wenige Polizisten anwesend. Und wenn sie anwesend waren, traten sie nicht so aggressiv auf wie früher. Beim vorletztem Schanzenfest war die Polizei sehr provokant und mit Hunderten, wenn nicht sogar Tausenden Polizisten im Einsatz. Beim letzten Fest aber wurde am meisten Randale von "Fremden" gemacht, die nichts mit der Schanze oder Hamburg zu tun haben.

Ich wurde selber fast von einer Flasche getroffen, irgendjemand hat eine Flasche in Richtung Polizei geworfen, ohne Rücksicht auf Zivilisten zu nehmen. Bei Demonstrationen oder Randalen vor zwei bis drei Jahren hatte ich noch etwas Verständnis, weil es da um etwas ging, wie zum Beispiel um den Wasserturm, in dem jetzt das Mövenpick-Hotel ist.

Ich habe den Ärger verstanden, weil das Hotel gegen den Willen sehr vieler Bürger durchgesetzt wurde.

Die Demonstranten wollten Aufmerksamkeit bekommen und durch die Randale ihre Wut ausdrücken. So verhält es sich auch mit dem Protest gegen McDonald's und den Balzac Coffeeshops.

Sie wollen nicht, dass Gewerbeketten im Schanzenviertel aufmachen und zahlreiche Einzelgewerbe schließen müssen. Die Kommerzialisierung der Schanze stört viele, weil sie dann nichts Besonderes mehr ist.

Marvin Darko, 10b

Rudolf-Roß-Gesamtschule