Meine Mutter sagt, dass die Jugendlichen immer aggressiver, anstrengender und zickiger werden. Ich finde, dass stimmt nicht. Meine Freunde und ich stecken nur mitten in der Pubertät, und ich finde, bei den Jugendlichen verändert sich viel mehr als nur das Aussehen.

Ich merke selber, wie sehr ich mich verändert habe. Früher war ich ein zurückhaltendes, stilles und nicht sehr auffälliges Mädchen. Wenn man jetzt nach diesem Mädchen sucht, findet man es nicht wieder. Ich bin jetzt ganz anders. Auch meine Freunde meinen, dass ich mich innerhalb von vier Jahren sehr verändert hab.

Klar sind wir zickiger, aggressiver und anstrengender geworden, aber das werden wir doch nur, weil wir eine eigene Meinung entwickeln und wir uns auch einmal durchsetzen wollen. Wir fangen an, unser eigenes Leben aufzubauen und unsere Horizonte zu erweitern. Wir möchten am liebsten schon mit 15 Jahren ausziehen, in eine eigene Wohnung, nach unseren Regeln leben, nicht auf unsere Eltern hören müssen, dann unsere Zimmer aufräumen, wenn wir es wollen, am Wochenende feiern gehen und dann nach Hause kommen, wenn wir es für nötig halten. Wir möchten so gerne schon erwachsen sein, doch um unsere Wäsche zu waschen, kann dann Mama noch mal vorbeikommen.

In uns passiert viel mehr, als die Erwachsenen denken. Wir möchten zur Gesellschaft gehören, nicht mehr die kleinen Kinder sein. Wir ziehen uns anders an, reden anders, wechseln unsere Freunde, schließen neue Freundschaften, viele Freunde leben sich auseinander, da jeder andere Interessen entwickelt.

Ich denke, die Erwachsenen sehen nur, was äußerlich passiert, wie wir uns verhalten, und sagen gleich, dass die Pubertät schuld wäre. Ich finde, Pubertät ist die Zeit, in der die Eltern schwierig werden. Sind wir es etwa, die uns die Regeln vorschreiben?

Katharina Hagen,9b

Gesamtschule Bergstedt