Das Internet ist verführerisch: Es liefert Informationen für Schularbeiten, Spiele, Chats und Flirts. Online ist heute fast alles möglich. Aber genau das ist gefährlich, denn der PC kann keine realen Freunde ersetzen.

"Was heißt Schnee auf Französisch?" Man schaltet schnell den Computer ein und öffnet das Online-Wörterbuch, das bereits in den Favoriten eingespeichert ist. Schnell tippt man das Wort ein und da steht auch schon die Antwort. Es ist viel einfacher und bequemer als die altmodische Art, in einem Buch rumzublättern. Wer braucht schon ein Wörterbuch, wenn man Internet hat? Es weiß einfach alles. Egal zu welchem Thema, ob Zweiter Weltkrieg, Gedichtinterpretation, Immunsystem oder Klimawandel. Es gibt sämtliche Antworten, die schon top ausformuliert sind und einfach nur ins Heft übertragen werden müssen.

Gerade als man anfangen will, den Text vom Internet zu übertragen, kommt eine E-Mail. Es ist Werbung.

Täglich werden wir mit Informationen bombardiert. Überall kann man sie abrufen. Das Internet entscheidet, welche Informationen für uns wichtig sind. Die obersten Treffer werden angeklickt und die Informationen werden aufgenommen. Die ständige Informationsflut beschränkt unser freies Denken. Wozu selber nachdenken, wenn das Internet alles weiß?

Internet ist gut und nützlich, wenn man es nicht übertreibt. Manche verbringen stundenlang mit einem Internetspiel. Sie können nicht mehr aufhören und werden süchtig. Dabei verlassen sie die reale Welt, in die sie nur ungern wieder zurückkehren möchten. Und statt sich mit Freunden zu treffen, verbringen sie ihre Zeit vor dem PC. Doch dies kann persönliche Treffen oder Gespräche nicht ersetzen. Die Gefahr besteht, dass Sachen wie Sport oder andere Freizeitaktivitäten zu kurz kommen. Der Umgang mit anderen Menschen wird dadurch zunehmend verändert.

Dies verdeutlicht auch eine Untersuchung der Marktforscher von Roper ASW (Marktforschungsgesellschaft und Beratungsunternehmen). Laut dieser Studie laufen Kennenlernen, Party-Einladungen und persönliche Bekanntschaften zunehmend über das Internet ab. Im Internet kann man anders sein, mutiger, offener als im richtigen Leben.

Der Alltag der Jugend kann durch das Internet immer einseitiger werden: Internet an, wenn man von der Schule nach Hause kommt, und Internet aus, wenn man abends ins Bett geht. Man braucht noch nicht mal rauszugehen, denn man kann alles online tun. Zum Beispiel kann man sich Lieder bei iTunes herunterladen oder auf die Internetseite von einem Modegeschäft gehen, um dort seine Klamotten zu bestellen.

"Schnee" heißt übrigens auf Französisch "neige", die Hausaufgaben sind fertig. Endlich. Schnell vor den Fernseher und die Lieblingsserie angucken. Doch der Computer wird nicht ganz runtergefahren, man will ja vor dem Schlafengehen noch mal die Mails checken und sich vielleicht mit Freunden, die gerade im Ausland sind, bei Skype austauschen.

Julia Schramm, 10

Gymnasium Othmarschen