Für die einen ist Demut Dummheit. Für andere eine Tugend. Sie erfordert einen inneren Mut, der in unserer geistige Werte gering achtenden Gesellschaft "aus der Mode" gekommen ist. Die scheinbar gegensätzlichen Prinzipien von "Mut und Demut" stellt das Movimentos-Festival in einer Reihe von Gesprächen und Lesungen mit Musik zur Diskussion. Eingeladen sind profilierte Autoren, Künstler, Politiker und Wissenschaftler.

Das Spektrum der rezitierten Texte umspannt Weltliteratur von der Bibel bis zur Moderne. Aus dem "Buch Hiob" und Joseph Roths gleichnamigem Roman lesen Burghart Klaußner und Manfred Zapatka (5.6., 20 Uhr). Nicole Heesters und Willem Menne widmen sich den Gesängen und Predigten des Mystikers Franz von Assisi (22.5., 20 Uhr).

Der evangelische Theologe Friedrich Schorlemmer definiert "Freimut als Mut, man selbst zu sein, flankiert von Demut und Sanftmut". Er liest aus seinen Texten (8.5., 20 Uhr), begleitet von Nikolaus Rexroth am Klavier. Einen Abend über Zivilcourage und den "Mut zur Freiheit" gestalten Iris Berben und Thomas Thieme. Sie lesen Texte von Julie Zeh und Ilija Trojanow, eingerichtet von Gerhard Ahrens, und diskutieren mit dem Politiker Thomas de Maizière, Bürgerrechtler Stephan Hilsberg und Moderator Horst Asel.

Den Mut, sie selbst zu sein, ohne Rücksicht auf die Konvention, hat die französische Autorin Marguerite Duras bewiesen. Aus ihrem Schauspiel "Die Englische Geliebte" lesen Udo Samel, Gerd Wameling und Sophie Rois (17.5., 20 Uhr). Auch die Volksbühnen-Diva ist auf der Bühne und im Leben eine Künstlerin, die, mal hoch-, mal demütig, ganz sie selbst ist.