Der Brite Paul Hillier verbindet zeitgenössische Musik mit Werken des Mittelalters.

Es gibt die Weltstars, die jeder kennt. Auf der anderen Seite gibt es die absoluten Geheimtipps, von denen nur wenige Experten schon mal etwas gehört haben. Und dazwischen gibt es noch so etwas wie Insider-Stars: Künstler, die in einer bestimmten Szene allergrößte Hochachtung genießen, ohne es auf die Titelseiten zu schaffen. Zu dieser Kategorie gehört zum Beispiel Paul Hillier: Der 60-jährige Brite hat als Sänger, Dirigent, Forscher und Autor Furore gemacht - und genießt in der internationalen Chormusikwelt höchstes Ansehen. Er war Gründer und über 20 Jahre Leiter des Hilliard Ensembles, hat mit dem Estnischen Philharmonischen Kammerchor Weltklasse-Aufnahmen eingespielt und das Institut für Alte Musik in Indiana geleitet.

Kurzum, Paul Hillier ist eine faszinierende und vielseitige Künstlerpersönlichkeit - und das Hamburger Publikum kann ihn nun mit seinem 1989 gegründeten Ensemble The Theatre of Voices erleben. Dass der Auftritt eine Koproduktion der NDR-Reihen "Das Alte Werk" und "das neue werk" ist, passt zum interpretatorischen Profil Hilliers, und das schlägt sich auch im Programm nieder: Es widmet sich einerseits der oft archaisch anmutenden Klangwelt von Arvo Pärt, mit dem Hillier seit Jahrzehnten eng befreundet ist und über dessen Schaffen er bedeutende Studien veröffentlicht hat, und kombiniert diese Musik mit geistlichen Kompositionen aus den verschiedenen Phasen des Mittelalters, darunter Stücke von Perotin und Guillaume de Machaut.

Ein weiteres spannendes Programm, das Alt und Neu kombiniert, präsentieren die NDR-Reihen eine Woche vorher unter dem Motto "Urlicht".

Paul Hillier und Theatre of Voices 11.3., 20 Uhr, St. Johannis Harvestehude

Urlicht 4.3., 20 Uhr, Rolf-Liebermann-Studio.

Karten erhältlich unter T. 0180/178 79 80 oder im Internet: www.ndrticketshop.de