Es müssen nicht immer Aktien und Anleihen sein, wenn es um die Kapitalanlage geht. Wer schon einen Grundstock an flexiblen Anlagen besitzt, kann auch in eine vermietete Immobilie investieren. Da sich viele wegen der Inflationsgefahren jetzt um ihr Geld sorgen, ist die Investition in einen Sachwert eine Alternative zu anderen Anlageformen.

Niedrige Zinsen erleichtern bei Bedarf die Finanzierung. Eventuell können sich für Anleger noch Steuervorteile in Form von Verlusten aus Vermietung und Verpachtung ergeben, wenn die Einnahmen nicht ausreichen, um den Kredit zu begleichen. "Hauptvorteil der Wohnimmobilie ist die stabile Verzinsung beziehungsweise geringe Preisschwankung im Vergleich zu anderen Anlagen", sagt Michael Schick, Sprecher des Immobilienverbandes IVD. Gerhard Feldmann vom IVD Nord rechnet mit Bruttorenditen von fünf bis sechs Prozent, die Vermieter in Hamburg in Lagen wie Barmbek oder Wandsbek erzielen können. Generell gilt: je besser die Lage, desto geringer die Rendite.

Dafür kann man bei besseren Lagen ein höheres Wertsteigerungspotenzial erwarten. Selbst wenn man von der Rendite noch Verwaltungs- und Instandhaltungskosten abzieht, liegt sie deutlich über dem, was sich aktuell mit festverzinslichen Wertpapieren oder Sparanlagen bei Banken erzielen lässt.

Ab 100 000 Euro hält Feldmann den Einstieg in eine Eigentumswohnung in Hamburg für möglich. "Dafür bekommt man meist Objekte zwischen 50 und 65 Quadratmetern aus den 60er- und 70er-Jahren, bei denen man Neuvertragsmieten von rund sieben Euro pro Quadratmeter erzielen kann. Hamburg ist eine wachsende Stadt, und Wohnraum ist immer gefragt", sagt Feldmann. Davon profitieren Vermieter, wie die Entwicklung der Mieten zeigt. Seit 2006 stiegen die Mieten um 15 Prozent. Die Preise sind dagegen noch weitgehend stabil. Von 2008 auf 2009 verzeichneten Eigentumswohnungen aus dem Bestand einen Preisanstieg von 1,3 Prozent. "Das geht auf die Entwicklung bei höherwertigen Wohnungen zurück", sagt Feldmann. So verteuerten sich Wohnungen mit gutem Wohnwert um 2,6 Prozent auf 1980 Euro pro Quadratmeter.

Aber natürlich sei der Kauf einer Eigentumswohnung nicht nur eine bloße Finanztransaktion. "Interessenten sollten die Wohnung grundsätzlich persönlich besichtigen, am besten zu unterschiedlichen Tages- und Wochenzeiten", rät Feldmann. Wichtig sei die gute Anbindung an den Nahverkehr. Auch über die Mieterstruktur des Hauses sollte man sich informieren. Gibt es einen häufigen Wechsel? "Der Käufer muss die Bausubstanz vom Dach bis zum Keller prüfen", sagt Christian Schmid-Burgk von der Verbraucherzentrale Hamburg. Er rät, dafür einen Bausachverständigen zu beauftragen. Um ganz sicherzugehen, sollte der Kaufvertrag vor der Unterschrift einem Rechtsanwalt vorgelegt werden, rät Schick.