Welchen Schmuck trägt Mann? Was empfehlen Experten? Nach wie vor aktuell sind, so Juwelier Becker am Gänsemarkt, Manschettenknöpfe und Krawattennadeln. Für Einsteiger gibt es in Silber schlichte ovale Manschettenknöpfe ab 100 Euro, die sich auch gravieren lassen. Mutigere Männer entscheiden sich für einen blauen runden in Silber eingefassten Stein, für eine Perle oder Titan. Edler sind Gold oder Platin.

"Das wahre Schmuckstück für den Mann ist die Armbanduhr, hören wir sehr häufig von unseren Kunden", sagt Patrick Wallinger von Juwelier Mahlberg am Neuen Wall. Passé seien Goldketten und Goldarmbänder. Dagegen haben Siegelringe eine lange Tradition. "Dieser Ring wird gelebt und wird auch bleiben", sagt Wallinger. Bei der Wahl ihres Traurings werden Männer mutiger, greifen zunehmend zu breiteren Ringen bis zehn Millimeter oder zu Roségold mit Platin.

Ein Mann, der sich bewusst für Schmuck entscheidet, möchte seinen Typ unterstreichen. Er sucht etwas Besonderes. Wie das Armband aus handgeflochtenem Känguruleder mit Platin und einem Prinzess-Diamanten fancy (3600 Euro). "Wir arbeiten sehr individuell und stehen für Design und Understatement", sagt Tina Benecke vom Juwelier Sönnichsen am Neuen Wall. Materialmix spricht den Mann an. Mit Leder. "Denn Leder ist etwas sehr Maskulines", sagt Benecke. Ein weiterer interessanter Mix sind die Manschettenknöpfe aus Platin mit zwei Prinzess-Diamanten und Ebenholz (3920 Euro).

Auf das Segment Männerschmuck setzt Perlenschmuckspezialist Gellner mit seiner neuen Männer-Kollektion You Rock. Zugpferd für die Kollektion ist das schwedische Model Marcus Schenkenberg, der seit 20 Jahren die Titel aller namhaften Hochglanzmagazine ziert. Designer der Schmuckstücke ist Mayk Holländer. Er ließ eine variable Black-silver-Kollektion mit schwarzen Brillanten entstehen. Ein Hingucker sind die farbintensiven Fiji-Zuchtperlen. Kombiniert werden schwarze Colliers aus Leder, Silber, geknüpfter Seide oder Rochenleder mit markanten Anhängern, die einen Anker (650 Euro), ein Kreuz, einen Totenkopf oder aber die Perle pur zeigen. Dazu gibt es die passenden Armbänder aus schwarzer geknüpfter Seide, die ebenfalls mit Brillanten und Fiji-Perlen verziert sind.

Von Meister stammt das Amulett mit einem Anhänger aus mattiertem Titan mit polierten Kanten und einer Einlage aus matt-schwarzem Lava-Gestein (499 Euro). Oder die Titanscheibe mit echten Diamanten und drehbarem Außenring sowie einem Innenring aus 18-karätigem Gelbgold (649 Euro).

Mit Schmuck sollte der Mann dezent und sparsam umgehen, sagt Stilberaterin Manuela Cosenza, die auf Understatement setzt. Sie rät ihren männlichen Kunden dazu, nur ein Schmuckstück zu tragen. "Zu viel lenkt ab. Das Einzelstück wirkt dann nicht mehr." Natürlich sei in der Freizeit auch ein Ohrring oder mehr Schmuck je nach Geschmack jedem Mann selbst überlassen. Aber im Berufleben gelte, auch wenn sich vieles in den letzten 20 Jahren gelockert habe, noch immer die Devise: Weniger ist mehr. "Auch hier sind die ersten drei Sekunden des Kennenlernens entscheidend", sagt Cosenza. "Ein mit Ringen, Armband und Kette überladener Mannüberfordert sein Gegenüber." So kann schnell ein falscher Eindruck entstehen.