Klassiker der Berliner Palastrevue zum Jahresanfang mit Ulrich Tukur & den Rhythmus Boys

Boygroups wie Take That kommen irgendwann in die Jahre und müssen sich angesichts ihrer der Pubertät entwachsenen Fangemeinde etwas einfallen lassen. Dieses Problem haben Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys nicht. Die nach eigenen Angaben "älteste Boygroup der Welt" hat mit Klassikern der 20er- bis 40er-Jahre stets eine generationenübergreifende Zuhörerschaft beglückt. Der Cocktail ist seit Jahren derselbe: rührend gestriger Gentleman-Charme, Stilsicherheit in der Aufmachung und Evergreens im Retro-Gewand.

Neben Sänger und Pianist Tukur, angerührt von Günter Märtens, mit 2,06 Metern Körpergröße Europas mutmaßlich größter Kontrabassist, Schlagzeuger Kalle Mews und Gitarrist Ulrich Mayer, zu erkennen am auffällig gegelten Haupthaar. Zuletzt waren die Auftritte der ewig jugendlich wirkenden Musikanten eher rar. Schließlich eilt Tukur ("John Rabe") als einer der gefragtesten Schauspieler der Republik von einem Drehort zum nächsten - demnächst wird er auch noch Tatort-Ermittler in Hessen.

Zum Jahreswechsel sind die Nächte aber bekanntlich nicht allein zum Schlafen da. Am 3. und 4. Januar 2010 wollen die Jungs die Laeiszhalle in einen typisch Berliner Tanzpalast der 30er-Jahre verwandeln. Tukur wird mit näselnder Stimme "Eine blaue Stunde" an "einem grauen Tag" besingen. Ulrich Mayer all jene, denen die Glieder zucken, mit Gitarrenriffs zum "Windhund Walzer" auffordern. Zu erwarten ist ein bewährter Mix von Mambo bis Foxtrott und Eigenkompositionen. Besser kann das Jahr nicht beginnen.

Ulrich Tukur & die Rhythmus Boys: Mit Schwung und Rhythmus ins Neue Jahr! 3.+4.1., 20 Uhr, Laeiszhalle, Karten: T. 01805/ 44 70, www.ticketonline.de