Gerade 35 Jahre alt ist der Schweizer Dirigent Philippe Jordan und schon Chef der Opéra National in Paris, immerhin das größte Opernhaus Europas. Für sein Konzert mit den Symphonikern hat Jordan sich ein spannendes Programm ausgedacht: Die an Mozart erinnernde und dennoch romantische Fünfte Sinfonie von Schubert umrahmt er mit zwei denkbar unterschiedlichen Werken von Béla Bartók, dem "Divertimento für Streichorchester" und dem "Konzert für Orchester".

Das Divertimento führt das Unterhaltende schon im Namen. Bartók komponierte es 1939 im Auftrag des Baseler Mäzens Paul Sacher. Obwohl das Konzert für Orchester nur wenige Jahre später entstand, liegen buchstäblich Welten zwischen den beiden Werken: In der Zwischenzeit emigrierte Bartók in die USA, wo er in ärmlichen Verhältnissen lebte und an Leukämie erkrankte. Da erstaunt es nicht, dass das Konzert für Orchester weniger unbeschwert daherkommt als das Divertimento. Welthaltiger kann Musik kaum sein: Changierend zwischen Klagelied und Triumphgeste, zwischen Bach-Choral und der ätzenden Darstellung einer betrunkenen Meute.

Begonnen hat Philippe Jordan seine Karriere übrigens im französischen Aix-en-Provence - als Assistent von Jeffrey Tate.

4. Symphoniekonzert 6.12., 19 Uhr, 8.12., 19.30 Uhr, Laeiszhalle. Karten unter T. 44 02 98