Eltern zu haben ist etwas ganz Wunderbares. Wenn wir klein sind, sind sie diejenigen, die uns tröstend in die Arme nehmen, sie halten uns pubertierend aus, lassen uns wieder ins alte Kinderzimmer ziehen, wenn die erste Liebe in die Brüche gegangen ist.

Viele Jahre begleiten sie uns mit Rat und Tat, der nicht immer befolgt wird, aber dennoch Halt gibt. Später sind sie dann die agilen Großeltern, die begeistert und stolz mit ihren Enkeln spielen.

Doch Eltern bleiben nicht immer so, sie werden älter, gebrechlicher. Als erwachsenes Kind versucht man, diese Veränderungen eine Weile zu ignorieren - zu schmerzhaft ist das Eingeständnis für beide Seiten, dass es nicht mehr so geht wie früher.

Allmählich wird das Kind zum Ratgeber, die Rollen wechseln. Die Eltern suchen die Hilfe, ihre Kinder übernehmen für sie Verantwortung.

Mit diesem Einschnitt in das neue Verhältnis zwischen Eltern und Kindern beschäftigt sich unser Schwerpunktthema "Wenn Eltern alt werden".

Abendblatt-Autorin Irene Jung stellt anhand dreier Beispiele sehr anschaulich und einfühlsam dar, wie erwachsene Kinder mit ihren alten Eltern zu einer neuen Beziehung gefunden haben, die schwierig, aber auch gleichzeitig sehr innig sein kann.

Passend dazu gibt der Gerontologe und Demenz-Berater Jörg Heinsohn in einem Interview praktische Tipps zu Pflegediensten, Beratungs- und Hilfsangeboten.

Im zweiten Hauptthema, der Advents- und Weihnachtszeit, geht es uns vor allem darum, Sie mit schönen Bildern und Texten, unseren persönlichen Anti-Stress-Tipps und einem nachdenklichen Essay von Propst Johann Hinrich Claussen auf diese Jahreszeit einzustimmen.

Denn es ist schade, dass eines der wichtigsten Christenfeste bei so vielen Menschen Stress-Gefühle auslöst. Nehmen Sie sich lieber Zeit für Ihre Familie, für Ihre Freunde und für sich.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein wunderbares Weihnachtsfest,

Ihre Sabine Tesche