Der Arbeitsplatz von Lorenzo Bogi hat es in sich. Hier in der Leitzentrale werden die wichtigsten Versorgungssysteme auf dem rund 800 000 Quadratmeter großen Firmengelände der Lufthansa Technik Basis mit seinen über hundert Immobilien überwacht. Monitore und eine große Wandtafel halten Bogi und seine Kollegen rund um die Uhr auf dem neuesten Stand. "Die Computer werten kontinuierlich rund 30 000 Messwerte aus 3000 Anlagen aus", so Lorenzo Bogi von der Hochtief Facility Management, dem Unternehmen, das die Betreuung der haustechnischen Anlagen für die Lufthansa Technik AG (LHT) durchführt.

Es ist ruhig an diesem Abend, aber das könne sich schnell ändern, versichert Bogi. Bei einer Störung müsse zügig entschieden werden, welche Maßnahmen zu ergreifen seinen. "Im Winter haben wir mehr Störungen als im Sommer", erklärt Bogi. Es gebe mehr Probleme mit Klimaanlagen und Kühlwasser. Im günstigsten Fall sollen die Nutzer der Gebäude die Störung gar nicht mitbekommen. Bei vielen Problemen könne man direkt in der Leitzentrale die richtigen Maßnahmen ergreifen.

Jens-Peter Fahs, Leiter des Bereichs "Bauten und Technische Anlagen" in der Abteilung Facility Management der LHT und zuständig für die Steuerung des externen Dienstleisters, ist mit der Arbeit des 180 Mann starken Hochtief-Teams mehr als zufrieden: "Es kommen immer mal Havarien vor, etwa dass Kühlwasserleitungen platzen." Aber schon nach kurzer Zeit sei alles professionell organisiert.

Doch das Facility Management beschränkt sich nicht auf das Beseitigen von Störungen. Es ist ein riesiges Aufgabengebiet, zu dem zum Beispiel auch Sanierung, Um- und Neubau von Werkstätten und Büros gehören. "Wir sind zudem verantwortlich für alle zentralen Netze auf dem Gelände. Dazu zählen unter anderem Wasser, Druckluft, heißes Öl, Industrieabwasser, Regen- und Schmutzwasser, verschiedene Stromarten, Nahwärme", so Fahs.

Besondere Herausforderungen gehören für Fahs und seine Kollegen zum Berufsalltag, denn zahlreiche Projekte müssen bei laufendem Produktionsbetrieb durchgeführt werden. "Bei der Sanierung von Dach, Heizung und Beleuchtung der Wartungshalle mussten wir über Monate jeden Abend die Halle wieder komplett reinigen, da dort nachts an den Flugzeugen gearbeitet wurde." Bei Neubauten sei es auch nicht einfacher, denn es müssten zahlreiche Interessen der späteren Nutzer berücksichtigt werden.

Eine wichtige Rolle bei allen Bau- und Sanierungsmaßnahmen spielt der Umweltschutz. "Bei einem Austausch wird die energetisch beste Lösung eingesetzt. Wir haben einen Standard festgelegt, der die zukünftigen gesetzlichen Vorgaben noch um 30 Prozent unterschreitet", erläutert der studierte Anlagenbetriebstechniker. Jens-Peter Fahs ist ebenso gut vorbereitet wie der gelernte Elektriker und Techniker Salvatore Bogi, denn beide sind zur See gefahren. "Da lernt man improvisieren", so der 58-jährige Bogi.

Branchenverband Facility Management: GEFMA e.V. - German Facility Management Association, www.gefma.de