Hamburgs Museen bieten am Wochenende spannende Veranstaltungen für die ganze Familie.

Auch wenn jetzt wieder die kalte und dunkle Jahreszeit vor der Türe steht und Familien am Wochenende nicht unbedingt zu großen Ausflügen ins Freie lockt - kein Grund, um Trübsal zu blasen. Zum Glück gibt es in Hamburg Orte, an denen sich abenteuerliche, fantasievolle, lehrreiche und lustige Sonnabend- und Sonntagsstunden verbringen lassen. Egal wie mies das Wetter ist, in Hamburgs Museen ist an jedem Wochenende Programm. Da gibt es nicht nur altersgerechte Veranstaltungen für Kinder oder Heranwachsende, sondern auch für die gesamte Familie.

Getrennt von Erwachsenen-Führungen vermittelt das Haus der Photographie/Deichtorhallen gezielt jugendlichen Besuchern die Welt der internatonalen zeitgenössischen Kunst und Fotografie. Einmal im Monat übernehmen Kunstpädagogen, die oft selbst auch als Künstler aktiv sind, Jugendführungen für 12- bis 18-Jährige. Bei Rundgängen durch laufende Ausstellungen orientieren sie sich an den Interessen des jungen Publikums und gehen im Gespräch ausführlich auf ihre Sichtweisen ein. Dabei müssen die jungen Besucher nicht mit Kritik an Kunstwerken hinterm Berg halten. Das sorgt für lebendige Diskussionen und neue Impulse für den Blick auf die Kunst.

Die nächste Jugendführung (jeweils sonnabends, 14 Uhr) startet am 14.11. durch die Werkschau von Katharina Fritsch in der größeren der beiden Deichtorhallen. Am 12.12. geht es durch die Foto-Ausstellung des Künstlerpaares Lillian Bassmann und Paul Himmel im Haus der Photographie. Am 30.1.2010 steht dann wieder Katharina Fritsch auf dem Programm

(Haus der Photographie/Deichtorhallen, Deichtorstraße 1-2. Die Jugendführung ist kostenlos).

In einem neuen Angebot der Hamburger Kunsthalle können Kinder (6-12 Jahre) und Erwachsene innerhalb eines Kunstraumes selbst künstlerisch im Hamburger Kinderzimmer aktiv werden. Geschaffen wurde es von dem für seine Lichtkunst und seine Installationen international bekannten Künstler Olafur Eliasson. Sein "Structural evolution project" ist ein Raum für die Interaktion mit Kunst. Er wird gleichzeitig zum Seh-, Erlebnis- und Spielort für kleine und große Besucher. Auf einer weißen Fläche im Zentrum des "Kinderzimmers" können Kinder bunte Spielstäbchen und Verbindungskugeln auf vielfältige Weise zusammenbauen. In Einzel- oder Gemeinschaftsarbeit entstehen ganz unterschiedliche Formen und Strukturen. Die Gebilde werden an vom Künstler geschaffene Gitterkonstruktionen im Zimmer aufgehängt und damit selbst sogleich zu Ausstellungsstücken. Anregungen und Ideen für den Zusammenbau der "Zometools", wie die Spielstäbchen heißen, geben wechselnde Ausstellungen innerhalb des Kinderzimmers. Derzeit heißt das Motto "Spiegelei". Auch die gesamte Sammlung der Kunsthalle kann mit einbezogen werden. Mit einer eigens dafür konzipierten "Wanderkarte" kann man sich im Museum auf die spannende Suche begeben nach allem, was mit dem Thema Spiegel und Spiegelung zu tun hat. Ein Museumsabenteuer, dem sich selbst erwachsene Besucher kaum entziehen können (Hamburger Kinderzimmer, Galerie der Gegenwart, geöffnet Di-Fr, 15-17.30 Uhr und Sa/So, 12-16 Uhr).

Unter dem Motto " Sonntagskinder " bietet die Kunsthalle zudem Führungen für die ganze Familie von Kindern bis zu den Großeltern an - jeweils unter verschiedenen Themenschwerpunkten und mit abschließendem kleinen Praxisteil (jeden Sonntag, 15-16.30 Uhr, Kunsthalle, Treffpunkt im Lichthof der Galerie der Gegenwart, Glockengießerwall, Familienkarte 9 Euro).

Für wie viele Aufgaben im Mittelalter ein Knochen taugte, wie man in Hamburg in früheren Jahrhunderten gewohnt hat und was außer Kakao sonst noch alles in einem Kolonialwarenladen verkauft wurde, das und mehr kann man im Museum für Hamburgische Ge schichte erfahren. Unter verschiedenen Themenschwerpunkten startet jeweils sonnabends und sonntags von 13-14 Uhr die Familienführung "Was? Wie? Wo? Ach so!" für Kinder (Museum für Hamburgische Geschichte, Holstenwall 24).

Im Museum der Arbeit zeigt eine Schauspielerin in einer szenischen Führung, wie früher in einem Handelskontor gearbeitet wurde, als es noch keine Computer und kein Handy, wohl aber schon Handelsbeziehungen mit Übersee gab. Unter dem Titel "Herrschaften, kommen Sie bitte!" schlüpft Alexandra Neelmeyer in das historische Kostüm der Buchhalterin Therese Janning und gibt spannende Einblicke in das Handelsleben des Jahres 1925 (nächste Führung: So, 8.11., 12-13 Uhr, 2 Euro plus Museumseintritt, Museum der Arbeit, Wiesendamm 3).

Die Familienführung im Altonaer Museum steht im Zeichen von "Barbie und der Weihnachtsmann". So der Titel der aktuellen Ausstellung, die sich mit der Kulturgeschichte der beiden symbolträchtigen Figuren befasst (Familienführung durch die aktuelle Ausstellung (bis 31.1.2010), Sa/So, 15-16 Uhr, Altonaer Museum, Museumsstr. 23, Familienkarte 10 Euro).

Eine besondere Spürnase ist im Speicherstadtmuseum gefragt. Auf der "Entdeckertour für Kinder" (ab 6 Jahren) gilt es, einen Schatz zu entdecken, Kakaobohne oder Pfefferkörner mal etwas näher unter die Lupe zu nehmen. Auch dabei darf die ganze Familie mitmachen (nächste Termine: 27.12. und 3.1.2010, 10.30 Uhr, Speicherstadtmuseum, St. Annenufer, Erw. 7 Euro, Kinder 5 Euro). Kein Winter für Stubenhocker.