Die Gründung der Förderungsgesellschaft findet 1953 kaum Beachtung. Doch schon 1972 ist klar: Es ist eine Erfolgsgeschichte.

Dass Kreis, Kreissparkasse und Landesbank am 23. März 1957 im 25 Kilometer entfernten Bad Oldesloe die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn gründen, ist der Ahrensburger Zeitung nicht mal eine Zeile wert. Die einzige "Wirtschaftsmeldung", die sich in der folgenden Ausgabe finden lässt, lautet: "Am vergangenen Mittwoch konnte Walter Wedel aus Siek ein seltenes Jubiläum feiern: 30 Jahre arbeitete er bei der Firma Arthur Henze! Der Schlossermeister und seine Frau haben den tüchtigen ehrlichen Mitarbeiter sehr in ihr Herz geschlossen."

Die große Wirtschaft - im ländlichen Stormarn der 50er-Jahre offenbar ein vollkommen unvorstellbares Thema. Nachrichten aus dem Einzelhandeln, den Handwerksbetrieben und Personalien aus den wenigen Fabriken - BAT und Behrens - bestimmen die Berichterstattung jener Jahre. Niemand ahnt, dass eine der ersten Wirtschaftsförderungsgesellschaften Deutschlands zu einer der erfolgreichsten werden sollte.

1972 sieht das schon anders aus. Am 29. März, sechs Tage nach dem 15. Geburtstag der WAS, titelt die Ahrensburger Zeitung: "Arbeitsplätze für 19 000 Menschen neu geschaffen - Milliardenumsatz in Ahrensburg". Landrat Wennemar Haarmann zieht in Elmenhorst Bilanz: Auf 145 Hektar Gewerbeflächen seien 186 Firmen angesiedelt worden. Flaggschiff: das Druckhaus Axel Springer in Ahrensburg.

Ein weiterer großer Coup aus den ersten Tagen der WAS ist die Ansiedelung der Lufthansa-Reparaturwerft in Harksheide gewesen - auch wenn sie mit der Kreisreform 1970 aus Stormarn verschwindet: Die Gemeinden Glashütte und Harksheide werden der Stadt Norderstedt und somit dem Kreis Segeberg zugeschlagen.

Die Erfolgsbilanz von 1971 wirkt verglichen mit heute dennoch bescheiden. Norbert Leinius, seit 2001 WAS-Geschäftsführer, sagt: "770 Hektar Gewerbeflächen wurden verkauft, 1600 Unternehmen im Kreis angesiedelt. Mehr als 52 000 Arbeitsplätze sind das Ergebnis." Viele davon, wie bei der Ahrensburger Basler AG, in Zukunftsbranchen. 2009 hat die WAS für 500 zusätzliche Jobs gesorgt.