Viele Kinder und Jugendliche kommen in herkömmlichen Kindergärten oder Schulen nicht oder nur schwer zurecht, Lehrer und Erzieher sind mit ihnen überfordert. "Um zu verhindern, dass sie vorschnell an Sondereinrichtungen abgegeben werden, betreut die Stiftung "Das Rauhe Haus" verhaltensauffällige Kinder und Jugendliche", erläutert Ulrike Großbongardt aus der Stabsstelle Kommunikation.

Diese Hilfe findet vor Ort statt, in den Kindergärten und Schulen, aber auch bei den Familien zu Hause. So arbeiten Sozialpädagogen des Rauhen Hauses in "Integrativen Tagesgruppen" individuell mit den auffälligen Kindergarten-Kindern, ergänzen die Unterrichtsangebote in mittlerweile 12 kooperierenden Ganztagsschulen und beraten Schüler, Eltern und Lehrer oder versuchen Schulverweigerer im Rahmen des EU-Projektes "Schulverweigerung - die 2. Chance" vor der Abschulung zu bewahren.

Grundsätzlich ist das Hilfsangebot der Stiftung Das Rauhe Haus viel breiter gefasst. Doch neben dem Engagement für alte Menschen, geistig Behinderte und psychisch Kranke ist der Bereich Jugendhilfe und Bildung ein wesentliches Aufgabenfeld. Gut 100 Kinder und Jugendliche werden in Wohngruppen und Lebensgemeinschaften betreut, knapp 300 erhalten ambulante Hilfen in ihren Familien und knapp 60 behinderte Kinder werden in ihren Familien betreut.

Dabei richtet sich die Stiftung mit ihrem Hilfsangebot vor allem an Familien in schwierigen Lebenssituationen - ob das alleinerziehende Mütter und Väter sind, psychisch kranke Eltern oder Jugendliche, Familien mit Migrationshintergrund oder Jugendliche mit Gewalterfahrung. "Der Bedarf ist so unterschiedlich wie es die Familien sind", weiß Ulrike Großbongardt und fährt fort: "Hilfe ist dann nötig, wenn die Familien und jungen Menschen an ihre Grenzen kommen und Konflikte sich zu Krisen auswachsen."

www.rauheshaus.de