Körperliche Fitness, Mathekenntnisse, und räumliches Denken sind in diesem Beruf ganz wichtig.

Am Arbeitsplatz von Jan Dapper und Bülent Gökce geht es nicht gerade leise zu. Wenn die beiden an der Werkbank stehen, dann scheppern Metallplatten und der Bohrer rattert. Jan (21) und Bülent (22) sind im zweiten Lehrjahr ihrer Ausbildung zum Industrie-Isolierer - das ist kein Beruf für sensible Ohren.

Ihr Betrieb ist die Firma Bohle Isoliertechnik in Bützfleth im Kreis Stade. Hier lernen sie das Know-how für Isolierungen gegen Wärme, Kälte, Schall und Feuer. "Unser Job ist es nicht nur, Industrierohre jeder Art mit Isolierwolle zu umwickeln. Wir verkleiden sie auch zusätzlich mit einem Blechmantel", erklärt Ausbilder Hans-Erich Schomacker.

Wer in diesem Job arbeiten will, braucht gute Mathe-Kenntnisse, einen Sinn für Technik und räumliches Vorstellungsvermögen. Denn Isolierer müssen sich gedanklich ein Bild davon machen können, wie die dreidimensionalen Formen der Ummantelungen vorher auf dem ebenen Blech aussehen müssen, aus dem sie ausgeschnitten werden.

Neben den Arbeiten in der Werkstatt sind die Isolierer auch häufig auf Montage. Da muss man oft bei Wind und Wetter Isolierwolle auf Gerüste schleppen und schwere Blechteile mit dicken Seilen in Position ziehen. Körperliche Fitness ist deshalb ein Muss.

Jan Dapper und Bülent Gökce schreckt das nicht. Nur die Arbeit mit der Glaswolle finden sie anstrengend. "Die staubt und juckt auf der Haut", sagt Bülent. Ganz zu vermeiden ist das Problem nicht, auch wenn Handschuhe und Mundschutz immer im Einsatz sind.

Sein erstes Lehrjahr war geprägt von Theorie. Zuerst ging es für acht Wochen ins überbetriebliche Ausbildungszentrum nach Hamm, später zum Unterricht in die Berufsschule nach Bergedorf. Anfang des zweiten Lehrjahres folgten die ersten Praxiseinsätze. "Vieles von dem, was man hier lernt, kann man später auch privat gebrauchen, etwa beim Arbeiten am eigenen Auto", sagt Gökce. "Man wird viel geschickter."

Nach der Ausbildung können die Industrie-Isolierer dann einer krisenfesten Berufstätigkeit entgegensehen, möglich ist der Aufstieg zum Meister oder zum Polier. Das motiviert auch die Azubis. Jan Dapper sagt: "Wenn es weiter so gut läuft wie im ersten Lehrjahr, werde ich bestimmt bleiben."