In jungen Jahren schon Legende: der Venezolaner Gustavo Dudamel.

Musik ist Energie und Leidenschaft. In unregelmäßigen Abständen taucht in unserer Musikwelt jemand auf, der diesen wesenhaften Optimismus der Tonkunst in einzigartiger Weise verkörpert. Gustavo Dudamel ist so einer.

Im Jahr 1999 wurde er mit 18 Jahren Dirigent des Simón Bolívar Jugendsinfonieorchesters. Dieses Orchester ist nach Venezuelas Freiheitskämpfer benannt, und es hat Legende geschrieben: Jugendliche von der Straße, ohne gesicherte Lebens- oder Berufsperspektive, erhalten kostenlos Musikunterricht und lernen im Orchester Musikmachen und soziales Miteinander.

Mit diesem Rezept haben es Dudamel und das Simón Bolívar Orchester inzwischen zu Gastspielen beim Festival in Luzern oder dem Festkonzert des Papstes im Vatikan gebracht. 2006 haben die jungen Venezolaner Beethovens pathostrunkene Fünfte aufgenommen, einer ihrer ehemaligen Kontrabassisten spielt heute bei den Berliner Philharmonikern.

Mit dem Ruhm des Jugendorchesters wuchs auch die Reputation seines Chefs: 2004 gewann Gustavo Dudamel den Dirigierwettbewerb der Bamberger Symphoniker. Drei Jahre später übernahm er den Chefposten bei den Göteborger Symphonikern. Und diesen Herbst wird er eine andere Lichtgestalt, den Finnen Esa-Pekka Salonen, als Chef des Los Angeles Philharmonic ablösen. Für Dudamels Hamburg-Debüt im Rahmen der Reihe "Nordic Concerts" haben seine Göteborger Symphoniker neben Mahlers Rückert-Liedern und Beethovens Erster Symphonie nun auch Carl Nielsens heroisch-paukenwirbelnde Vierte Symphonie "Das Unauslöschliche" im Gepäck.

Nordic Concerts 22.9., 20 Uhr, Laeiszhalle.