Wahlplakate wecken häufig Emotionen, die vom Urheber nicht gewünscht sind. Das Antlitz unserer Politiker provoziert nicht selten dazu, die Porträts entweder mit ironischen, empörten oder satirischen Kommentaren zu versehen oder gar zu zerstören.

Ähnlich wie bei archaischen Kulten sind es stellvertretende Handlungen: Das Bild wird beschädigt, um den Abgebildeten zu treffen - ein hochinteressantes Phänomen, das den Fotografen F.C. Gundlach dazu angeregt hat, seit drei Jahrzehnten Wahlplakate zu fotografieren. Der Ertrag dieser Arbeit ist im Museum für Kunst und Gewerbe zu sehen - ein faszinierender Rückblick auf längst geschlagene politische Schlachten und die Geschichte der Bundesrepublik.

21.8.-27.9.