Menschenfreund und Menschenkenner - wer über Gerd Knop (66) spricht, liegt mit jeder dieser beiden Bezeichnungen richtig.

Dieser Mann stellt seit 36 Jahren mit großer Leidenschaft sein Wirken in den Dienst der jungen Menschen, denen es nicht ohne weiteres gelingt, auf die Sonnenseite des Lebens zu gelangen - er gibt einen Anstoß dazu. Seit 36 Jahren ist der Volkswirt Knop Personalfachmann für Industrie und Handwerk, seit 1980 Lehrbeauftragter der Universität Hamburg, und er liebt nichts mehr als den kritischen Dialog und die Auseinandersetzung mit seinen Studenten. Nein, so einfach zu "kaufen" ist dieser Ideenstifter und "Provokateur in der Sache" wahrlich nicht. Kein Zufall, dass kein Geringerer als Dr. Michael Otto 1982 auf den Mann mit dem ausgewiesenen Instinkt aufmerksam wurde und prompt dessen Unbestechlichkeit zu spüren bekam: Nur eine halbe Stelle konnte er Gerd Knop abringen, der bei aller Loyalität seine kritische Distanz nicht verlieren wollte. Ein Mann, ein Wort. Seitdem sind beide auf einer Linie. Denn wenn es um das unternehmerische Engagement für Verantwortung in Ausbildung und Arbeit geht, sind sie sich einig.

Das zeigte sich einmal mehr, als sie feststellten, dass Jugendliche mit Hauptschulabschluss kaum mehr den Übergang in die direkte, ungeförderte Ausbildung schafften. So entstand im Jahr 2000 das Projekt "Hamburger Hauptschulmodell". Unter der Leitung von Gerd Knop bildete sich ein Netzwerk von Firmen - mittlerweile sind es 75 Unternehmen, die sich für die Anerkennung und Wertschätzung der Hauptschulabsolventen und deren Ausbildung einsetzen - mit bemerkenswertem Erfolg. Tausende Jugendliche haben durch diese Unterstützung den Einstieg in eine betriebliche Ausbildung geschafft. Und da überrascht es wohl auch keinen, dass der Bundesarbeitsminister Olaf Scholz diesen Macher in Sachen aktiver Jugendförderung für sein Engagement erst kürzlich das Bundesverdienstkreuz am Bande verlieh.