Drei Zusagen für die duale Ausbildung: Christin betreut in der Freizeit Kinder - die Arbeitgeber finden das gut.

Konditorin, Tierpflegerin oder doch lieber Pferdewirtin? Die vielseitig interessierte Christin Eggers hat während ihrer Schulzeit mehrere Praktika gemacht und in verschiedene Berufe hereingeschnuppert. Doch was sie werden wollte, das wusste sie eigentlich schon relativ früh. Ihr Traumberuf: Arzthelferin!

"Ich habe mir einen Beruf ausgesucht, bei dem ich engen Kontakt mit Menschen habe und auch intensiv am Computer arbeiten kann. Außerdem habe ich mich schon immer für alle möglichen medizinischen Themen interessiert", erzählt die 16-Jährige aus Bergedorf. Ihren Hauptschulabschluss hat sie an der Ernst-Henning-Schule gemacht. Dass diese Zeit jetzt vorbei ist, verzeichnet sie mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge. "Jetzt geht der Ernst des Lebens doch erst richtig los", ist sie überzeugt.

Dass Christin bei zwölf Bewerbungen gleich von drei Arztpraxen Zusagen für einen Ausbildungsplatz bekommen hat, führt sie auf ihre sorgfältigen Bewerbungen zurück. "Ich habe mir wirklich sehr viel Mühe damit gegeben", sagt Christin, "und außerdem ist mein freiwilliges soziales Engagement wohl bei den Ärzten ganz gut angekommen." In ihrer Freizeit betreut Christin nämlich - neben ihren sportlichen Aktivitäten: sie reitet, tanzt und spielt Badminton - regelmäßig Kindergruppen in der Kirche und fährt auch mal als Betreuerin mit zu einem Zeltlager.

Den Beruf der Arzthelferin gibt es seit drei Jahren auf dem Papier gar nicht mehr. Heutzutage werden nur noch Medizinische Fachangestellte in der dreijährigen dualen Lehre ausgebildet. Vor allem die praktische Ausrichtung kommt Christin sehr entgegen. So müssen Medizinische Fachangestellte bei Untersuchungen, Behandlungen und manchmal auch bei kleineren chirurgischen Eingriffen oder Notfällen assistieren. Sie betreuen die Patienten vor, während und nach einer Behandlung und informieren diese teilweise auch über Aufgaben und Möglichkeiten der Vor- und Nachsorge. Manchmal werden Fachangestellte auch mit Arbeiten im Labor betraut. Hinzu kommen Verwaltungs- und Bürotätigkeiten wie Abrechnungen anfertigen, Büro- und Praxismaterialien bestellen und Termine koordinieren. "Das ist sehr abwechslungsreich", schwärmt Christin. Beschäftigungsmöglichkeiten finden Medizinische Fachangestellte in Arztpraxen aller Fachgebiete sowie in Krankenhäusern und Organisationen des Gesundheitswesens. Darüber hinaus können sie in betriebsärztlichen Abteilungen von Unternehmen und in medizinischen Labors tätig sein.

Die Ausbildung in der allgemeinmedizinischen Praxis von Martina Vogler und Jens-Albrecht Möller in Altengamme, die nur zehn Minuten von ihrem Elternhaus entfernt ist, wird Christin Eggers im August beginnen. Bis dahin will sie sich noch ausgiebig mit ihren Freunden treffen, Sport treiben und zu einem Zeltlager fahren. Sollte es da die eine oder andere Schramme geben, wird sie zur Stelle sein, ihre Hilfe anbieten und Erste Hilfe leisten. Denn Blut zu sehen, das ist für Christin kein Problem.