“Ich wollte einen Beruf, bei dem ich möglichst viel in Aktion und Bewegung bin. Rumsitzen ist nicht mein Ding“, sagt Hares Afzali. Er hat seinen Hauptschulabschluss an einer kooperativen Gesamtschule, der Heinrich-Hertz-Schule in Winterhude, gemacht.

Den Beginn seiner Ausbildung zum Fachlageristen bei Matthies, einem Großhandelsunternehmen für Autoteile, Werkzeuge und Werkstatteinrichtung, kann er kaum erwarten. "Ich will da so richtig Gas geben und voll durchstarten", hat sich der 15-Jährige vorgenommen. Hares kam vor zehn Jahren mit seiner Familie aus Afghanistan nach Deutschland und lebt heute mit seiner Mutter und seiner jüngeren Schwester in Barmbek. Zurzeit treibt er sechs Mal pro Woche Sport, und zwar boxt er beim Bahrenfelder Sportverein von 1919. "Kampfsport eignet sich total gut zum Abbau von Stress", hat Hares, der sogar schon Norddeutscher Meister war, herausgefunden. Dass er so durchtrainiert ist, wird ihm bei seiner zukünftigen Tätigkeit mit Sicherheit zugute kommen. Immerhin müssen Fachlageristen einiges bewegen und ordentlich anpacken können. Zu ihren Hauptaufgaben gehört es, Waren anzunehmen und abzuladen, sie zu prüfen und sachgerecht zu lagern. Außerdem stellen Fachlageristen Lieferungen für den Versand zusammen und leiten Güter an die entsprechenden Stellen im Betrieb weiter. Sie müssen wissen, was bei der Lagerung leicht verderblicher Waren zu beachten ist oder wie zerbrechliche Waren, explosive Stoffe oder andere Gefahrgüter für den Transport vorzubereiten sind. Bei ihrer Arbeit bauen sie auf Muskelkraft, auf Handwagen und Gabelstapler, aber auch auf moderne Lagerverwaltungs-Software: Schließlich muss immer alles dort wiedergefunden werden, wo es als gelagert verzeichnet wurde.