Überaus hitzig ist der “Moscheenstreit“ in Deutschland geführt worden. Als Keimzellen einer Gegengesellschaft betrachten sie die einen, als Sinnbild der Integration verstehen sie die anderen.

Außerhalb dieser emotionsgeladenen Debatte rückt nun das Wenzel-Hablik-Museum die Baukunst selbst ins Blickfeld.

Anlässlich des Hamburger Architektur Sommers stellt die Schau "Moscheen - traditionell und modern" in zwei getrennten Präsentationen islamische Baukultur aus dem 16. Jahrhundert und ihre gegenwärtigen Ausformungen vor. Die Ausstellung "Mimar Sinan (1489-1588) - Meister islamischer Sakralbaukunst" zeigt anhand der Zeichnungen von Augusto Romano Burelli und Paola Gennaro die Kuppelbauten des großen Architekten. Der als "Michelangelo der Osmanen" bezeichnete Sinan errichtete im 16. Jahrhundert mehr als 100 Moscheen, die noch heute als Vorbild für islamische Gebetshäuser dienen.

Parallel dazu richtet die Ausstellung "Moscheen traditionell und modern - Moscheenbau in Deutschland" mit Fotografien, Modellen und Plänen den Blick auf zeitgenössische Architektur. Im Zentrum stehen die Fotografien von Wilfried Dechau, der im vergangenen Jahr Deutschlands Moscheen bereist und in farbenprächtigen Aufnahmen festgehalten hat.

Mehrere Veranstaltungen begleiten die Schau. So spricht Christian Welzbacher im Vortrag "Euroislam-Architektur. Die neuen Moscheen des Abendlandes" (8.7., 18 Uhr) über aktuellen Moscheenbau in Europa. Unter dem Titel "Abbild des Himmels - Kuppeln in der Baugeschichte" (19.8., 18 Uhr) referiert Friedhelm Grundmann über eine der Urformen in der Architektur. (herr)

Moscheen - traditionell und modern 21.6. bis 23.8., Wenzel-Hablik-Museum, Itzehoe, Reichenstraße 21, 25524 Itzehoe, Di-Fr 14-17, Sa 14-18, So 11-18 Uhr, T. 04821/888 60 20.