Der Künstler Michael Buthe war ein rastloser Nomade und Meister der schrillen Selbstinszenierung.

Von seinen zahlreichen Reisen, die ihn nach Nordafrika oder in den Nahen Osten führten, brachte er tiefe Eindrücke religiöser und alltäglicher Rituale mit. Ihre Ästhetik verarbeitete er in sinnlichen, farbenprächtigen Collagen und Skulpturen, in denen er Materialien wie Holztüren oder Federn einbezog. So gelang dem vierfachen Documenta-Teilnehmer ein raffiniertes Spiel mit Zeremonien.

Noch bis zum 1. Juni ist im Ernst Barlach Haus die Ausstellung "Michael Buthe. Der Engel und sein Schatten" mit rund 80 Zeichnungen, Collagen, Plastiken und Objekten zu sehen. Der Fokus liegt auf Werken der 60er- und 70er-Jahre.

Am 16. Mai (18 bis 2 Uhr) steht hier die "Lange Nacht der Museen" unter dem Motto "Die endlose Reise der Bilder." Am 26. Mai (19 Uhr) folgt unter dem Titel "Phantomas Phantastico" ein Gespräch von Karsten Müller, Leiter des Ernst Barlach Hauses, mit Jens Christian Jensen über den künstlerischen Grenzgänger Michael Buthe. (asti)

Michael Buthe. Der Engel und sein Schatten bis 1.6., Ernst Barlach Haus, Jenischpark, Baron-Voght-Str. 50a, Di-So 11-18 Uhr; auch an Christi Himmelfahrt (21.5.) sowie Pfingstsonntag und -montag (31.5./1.6.), Katalog 27 Euro.