Der chinesische Star-Pianist Lang Lang zählt zu den Stammgästen bei den Konzerten von Pro Arte. Zu seinem Solo-Recital im nächsten Februar bringt er...

Der chinesische Star-Pianist Lang Lang zählt zu den Stammgästen bei den Konzerten von Pro Arte. Zu seinem Solo-Recital im nächsten Februar bringt er gewichtige Sonaten mit, darunter die beiden f-Moll-Sonaten von Ludwig van Beethoven. Die große "Appassionata" op. 57 war für den Berufsrevolutionär Wladimir Iljitsch Lenin der Gipfelpunkt der Humanität. Den Genossen überfiel beim Hören dieser Musik die Lust, "liebevolle Dummheiten zu sagen und den Menschen über die Köpfe zu streicheln". Um sich sein Arbeitsethos nicht ruinieren zu lassen, hörte er das Stück lieber gar nicht erst: "Man muss auf die Köpfe mitleidlos einschlagen." Prokofjews Siebente Klaviersonate wäre da sicher mehr nach Lenins Geschmack gewesen. Prokofjew bestand nach Meinung seiner Kritiker nur aus: "stählernen Fingern, stählernen Handwurzeln und stählernen Bizepsen". Wer Lang Lang kürzlich mit dem irrwitzigen Finale aus Bartóks Klaviersonate gehört hat, kann sich für Prokofjews rabiateste Komposition schon mal auf einiges gefasst machen. Mindestens ebenso bewegend aber dürfte die Frage werden, wie der Jetset-Pianist den Klassiker Beethoven meistert - sagt er doch selbst: "Beethoven ist ungemein komplex. Seine Harmonik ist vielleicht am schwierigsten umzusetzen, deswegen braucht Beethoven auch ungemein viel Zeit der Vorbereitung."


Meisterpianisten 16.2.2010, 19.30 Uhr, Laeiszhalle