Technische Errungenschaften haben immer das Vorhandene hinterfragt. Das gilt auch für Musikinstrumente. Professor Wolfgang Hanneforth unterrichtete lange Jahre Umwelttechnologie an der HAW. Privat war er ein musikbegeisterter Multiinstrumentalist. Mit dem Aufkommen der Ingenieurwissenschaften ergaben sich neue Erkenntnisse über Akustik. Fortan dachte man Instrumente wie die Geige neu.

In 30 Jahren legte Hanneforth eine 250 Exponate umfassende Instrumentensammlung mit innovativen Konstruktionen aus dem 19. und 20. Jahrhundert an. Darunter finden sich für Tonaufnahmen zwischen 1904 und 1920 verwendete "Strohgeigen", Streichinstrumente, die einen schallverstärkenden Metalltrichter aufwiesen. Außerdem Violinen mit ungewöhnlichem Korpus, etwa von dem Geigenbauer François Chanot. Hinzu kommen Englische Flageoletts aus der Londoner Werkstatt von William Bainbridge. Sie dienten mit speziellen mechanischen Hilfestellungen dazu, dem Laien das Musizieren technisch ein wenig zu erleichtern.

"Patente Instrumente. Schnabelflöten, Trichtergeigen und andere Erfindungen" 15.6. bis 30.12., Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz, Di-So 11.00-18.00, Do 11.00-21.00