"Ohne Kinder kann ich mir mein Leben nicht vorstellen", sagt Mareike Kölln. "Sie sind wunderbar." Die 68-Jährige, selbst Mutter von drei mittlerweile erwachsenen Kindern, verbringt heute noch nicht nur viel Zeit mit ihren vier Enkeln Luis, Laura, Leni und Max, sondern kümmert sich nahezu täglich "mit viel Freude" als treibende Kraft mit der zur St.-Cosmae-Kirche gehörenden, ehrenamtlich tätigen Gruppe "Compass" um Stader Grundschulkinder, die Lernhilfe benötigen.

Ihre Ausbildungszeit und ihre spätere Arbeit als Krankengymnastin im Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) hat sie in Bezug auf Kinder sehr geprägt. "Prof. Hans Bürger-Prinz hat mir viel ermöglicht", sagt sie. So beispielsweise zwei Aufenthalte in Wien, wo sie die Anfänge der Musiktherapie erlebte. "Ich habe mit verhaltensgestörten Mädchen und Jungen mit dem Orff-Instrumentarium gearbeitet, was den Kindern große Freude bereitet hat", erklärt Kölln.

Im UKE lernte sie auch ihren Ehemann kennen, der 1976 in Stade eine Allgemeinarztpraxis eröffnete, in der Mareike Kölln dann als "Arzthelferin" mitarbeitete. Nebenbei begleitete sie ihre Kinder Anne, Philipp und Kristoff während ihrer Schullaufbahn im Schulverein, als Elternvertreterin und als Schulelternratsvorsitzende. "Die Verbindung zu Kindern samt ihren Bedürfnissen ist so immer geblieben."

Kölln genießt aber auch die Treffen mit ihrer seit 25 Jahren bestehenden Lesegruppe und das Leben gemeinsam mit ihrem zweiten Ehemann. "Ich habe das unbeschreibliche Glück gehabt, nach dem Tod meines ersten Mannes 2004, wieder einen wunderbaren Mann geheiratet zu haben."

Gemeinsam kümmern sie sich um den eigenen Garten, die Enkelkinder, gehen Fisch essen in die Deinster Mühle oder abends mal in die Stader Havana Bar, die ihr aus Kuba stammende Schwiegersohn Ariel Sotomayor betreibt. "Wir sind gerne zu Hause", sagt Mareike Kölln, dennoch ist es mit ihre größte Freude, am Ostseestrand spazieren zu gehen und Muscheln zu suchen. "Das habe ich dort schon als Kind gerne gemacht."