Sonja Bijlsma hat ein Fotobuch über die Hansestadt veröffentlicht. Das Zusammenspiel von Natur und Technik reizt sie

Stade. Ob die moderne Architektur der Salztorsvorstadt am Stadthafen oder der Morgennebel über den Schwingewiesen - Stade hat viele schöne Ansichten zu bieten. Sie im Bild einzufangen, ist für Sonja Bijlsma mehr als nur ein Hobby: Die 45-Jährige, die im Stader Rathaus als Verwaltungsfachangestellte tätig ist, hat im Februar einen Bildband mit Stader Motiven herausgegeben - eine fotografische Liebeserklärung an die Stadt an der Schwinge.

Waren bis vor kurzem Verwaltungsgebühren, Bußgelder, Pachten, Knöllchen und andere städtische Einnahmen das Arbeitsfeld von Sonja Bijlsma, so ist sie inzwischen als gewählte Personalratsvorsitzende der Stadt Stade die Vertreterin der Interessen der städtischen Mitarbeiter. Als Ausgleich zur Arbeit im Rathaus geht sie in der Freizeit mit der Kamera los und findet reizvolle Motive in ihrer Geburtsstadt. "Das ist eine Ergänzung, die ich brauche." Aber manchmal bleibt die Kamera auch zu Hause: "Wenn ich den Fotoapparat dabei habe, ist immer das Gefühl da, dass ich jetzt etwas fotografieren muss. Wenn ich ihn nicht mitnehme, bin ich unbeschwerter mit dem Auge unterwegs."

Auch wenn sie mit ihrem Ehemann und zwei Katern in Hagenah lebt, dreht sich ihr künstlerisches Interesse um ihre Geburtsstadt Stade. Das Besondere an Stade sei, dass man in ein paar Minuten vom urbanen Leben zur Ruhe der umliegenden Natur und damit "in eine ganz andere Welt" gelangen könne: "Gerade die Schwingewiesen liebe ich, sie faszinieren mich zu jeder Jahres- und Tageszeit." Eine "bestimmte Stimmung zu transportieren", ist ihr Anliegen. "Das, was ich beim Fotografieren empfunden habe, möchte ich dem Betrachter weitergeben."

Schon von frühester Jugend an fotografiert Sonja Bijlsma. Angefangen hat sie mit Landschaftsaufnahmen, dann entdeckte sie die Möglichkeiten von Zoomobjektiven und spezialisierte sich auf Nahaufnahmen, vor allem von blühenden Blumen. "Ich habe mich auch mal in der Porträtfotografie versucht, aber das muss ich noch üben", sagt sie selbstkritisch. Inzwischen reizt sie besonders "das Zusammenspiel von Natur und Technik" - wie zum Beispiel am Stader Seehafen mit dem Nebel über der Elbe und den Schornsteinen der Industrie am Ufer. Die Schönheiten "ihrer" geliebten Stadt möchte Sonja Bijlsma mit anderen Menschen teilen: "Das ist mir ein Anliegen, denn Stade ist wunderschön." Deshalb hat sie einen kleinen Bildband mit eigenen Fotos und Texten zusammengestellt, der die Leser auf einem Rundgang zu den schönsten Plätzen und Gebäuden der Altstadt führt. Doch vor der Veröffentlichung stand die Suche nach einem Verlag. "Ich habe versucht, einen zu finden". Ein Verlag stellte eine Veröffentlichung im nächsten Jahr in Aussicht, "aber dafür war ich zu ungeduldig." Also hat sie auf eigenes Risiko ihren "Traum wahr gemacht" und das Buch selbst auf den Markt gebracht - mit Erfolg: 500 Stück wurden gedruckt, und "viele habe ich nicht mehr." "Sehr zufrieden" ist sie mit der Resonanz. "Ich hätte ja auch auf den Büchern sitzen bleiben können." Überrascht war sie vor allem über die Kauffreude der Einheimischen: "Dass den Stadern das Buch gefällt, ist ein Kompliment für mich."

Während einer Ausstellung präsentierte Sonja Bijlsma zusammen mit Oswald Lämmel und Helmut Jungclaus im Frühjahr im Foyer des Neuen Rathauses ausgewählte Bilder. Das Buch "Spaziergang durch Stade - Ein Bildband im Handtaschenformat" ist für 9,80 Euro im örtlichen Buchhandel, im Schwedenspeicher und in der Tourist-Information am Hafen erhältlich. Außerdem sind Fotos von Sonja Bijlsma auf der Internetseite der Stadt Stade zu sehen, das nächste Projekt ist ein Fotokalender mit Stader Motiven.

www.schwinge-foto.de