Der Kunstverein Hamburg präsentiert Positionen von Evelyne Axell über Tal R. bis zu Charley Harper

Orange, Rosa, Grün und Silber - diese gewagte Farbkombination haben die Wände des kleinen Ausstellungsraums im Kunstverein zu Ehren einer großartigen Frau bekommen, der belgischen Pop-Art-Künstlerin Evelyne Axell (1935-1972). Lange wurde sie von der Kunstgeschichte ignoriert. Zu Unrecht, wie die Schau "Evelyne Axell. La Terre est ronde" zeigt.

Die Farben des Raums korrespondieren hervorragend mit den kraftvollen und eigenwilligen Bildwerken, die - geschaffen aus Plexiglas - selbstbestimmte weibliche Sexualität und die Freiheitsbestrebungen der 60er-Jahre zum Thema haben. Axell malt in der Art von Pin-ups nackte Frauen, deren selbst versunkene Sinnlichkeit nichts mit plakativen Sexsymbolen gemein hat. "Le joli Mois de Mai" etwa von 1970 zeigt ein Sit-in junger, nackter Menschen, über die sich vergleichbar der Liberté aus dem berühmten Gemälde von Delacroix die Freiheit in Gestalt einer Frau erhebt. In der kurzen Zeitspanne zwischen 1964 bis zu ihrem frühen Tod 1972 schuf sie rund 200 Werke.

Im Anschluss zeigt der Kunstverein als erste Institution in Deutschland das Werk des amerikanischen Malers und Grafikers Charley Harper (1922-2007). Die Schau umfasst 60 Siebdrucke und Illustrationen aus der Zeit von 1956 bis 2007. Seine bezaubernden Darstellungen von Insekten, Reptilien, Vögeln oder Fischen schuf Harper mit Lineal und Zirkel. Dennoch gelang es ihm auf einzigartige Weise, das Wesen der Tiere zu artikulieren. Die farbenprächtige Ausstellung wird von einem Programm für Kinder und Jugendliche begleitet.

Zu den vielseitigen Aktivitäten des Kunstvereins in diesem Sommer zählt auch die große Schau "Tal R. The elephant behind the clown" die neue Bilder des 1967 geborenen israelisch-dänischen Künstlers versammelt.

Evelyne Axell. La Terre est ronde bis 13.6., Tal R. The elephant behind the clown bis 13.6., Charley Harper 25.6. bis 11.9., Kunstverein Hamburg, Klosterwall 23, Di-So 12-18.00