Am Wiederaufbau der Georgenkirche Wismar hatte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz maßgeblichen Anteil. Ohne sie, so muss man vermuten, wäre das große Werk entweder gar nicht in Gang gekommen oder noch nicht abgeschlossen.

Dabei ist St. Georgen nur eines von vielen Bauwerken, die von der Arbeit der Stiftung profitiert. Die Stiftung wurde 1985 gegründet. Sie hat sich zwei Aufgaben gestellt. Zum einen sollen bedrohte Kulturdenkmale erhalten werden. Zum anderen sollen Menschen dazu bewegt werden, sich für den Denkmalschutz einzusetzen. Die Stiftung steht unter der Schirmherrschaft des jeweiligen Bundespräsidenten.

Der Schwerpunkt der Förderung liegt auf der Erhaltung von Denkmalen

Sie setzt sich überall dort ein, wo keine oder zu wenig staatliche Mittel zur Verfügung stehen - in Zeiten klammer öffentliche Kassen eine schon unverzichtbare Aufgabe. Dabei, so heißt es bei der Stiftung, wolle man Bund und Länder nicht aus ihren Pflichten entlassen. Der Schwerpunkt der Förderung liege deshalb auch auf der Erhaltung von Denkmalen, die sich im Besitz gemeinnütziger Einrichtungen, Kirchgemeinden, Kommunen oder in Privatbesitz befinden. Wichtigstes Förderkriterium ist die gesetzliche Anerkennung des geförderten Projektes als Denkmal. Die Stiftung unterstützte in Vergangenheit und Gegenwart die Erhaltung oder Wiederherstellung von Bürgerhäusern, Kloster-, Stadt- und Dorfkirchen, Schlössern, Herrenhäuser, Burgen oder Parkanlagen. Auch archäologische Grabungen oder technische Denkmale gehören dazu.

Gerade die neuen Bundesländer haben stark von der Stiftung profitiert

Zu den bekannten Projekten gehörten beispielsweise der Leuchtturm "Roter Sand" oder die Erhaltung der Altstadt von Görlitz. Gerade die neuen Bundesländer haben stark von der Stiftung profitiert, war und ist der Geldbedarf hier besonders hoch. Viele Baudenkmale wurden während der DDR-Zeit stark vernachlässigt.

Bislang ist es der Stiftung gelungen, 3400 Baudenkmale zu erhalten oder vor dem Zerfall zu retten. Mehr als 180 000 Menschen haben mit kleinen oder großen Summen die Stiftung oder einzelne Projekte unterstützt. Ein wichtiges Anliegen der Stiftung ist die Jugendarbeit. Mit zwei großen Projekten sollen junge Menschen für den Denkmalschutz gewonnen werden. Seit 2002 läuft die Aktion "Denkmal aktiv - Kulturerbe macht Schule". In dem Netzwerk sind derzeit mehr als 12 000 Schüler vereint. Sie beschäftigen sich im Verlauf eines Schuljahres mit einem Kulturdenkmal in ihren Heimatorten.