Rabatt für Wenigfahrer, Rabatt für Beamte, Rabatt für die Mitgliedschaft im Automobilclub. Bei keiner anderen Versicherung hängt die Prämie von so vielen Kriterien ab wie bei der Police für’s Auto. Doch es lohnt sich, alle Nachlässe auszuschöpfen, wie ein konstruiertes Rechenbeispiel zeigt.
Ein 50-Jähriger Beamter aus Hamburg-Winterhude sucht für seinen VW-Passat-Jahreswagen (Variant 2.0 TDI) derzeit eine günstige Kfz-Versicherung. Ein erster Test beim Vergleichsportal Aspect Online ergibt eine Jahresprämie von 987,79 Euro (Schadenfreiheitsklasse 15, Vollkasko mit 300 Euro, Teilkasko mit 150 Euro Selbstbeteiligung). Der Vergleichsrechner sucht dabei unter mehr als 140 Kfz-Tarifen immer den jeweils günstigsten heraus.
Jetzt hat sein Sohn, der bisher gelegentlich den alten Wagen nutzte, mittlerweile ein eigenes Auto und sonst gibt es keine weiteren Fahrer. Als Alleinfahrer spart unser VW-Besitzer schon kräftig: Die preiswerteste Police gibt es jetzt für 556,02 Euro .
Um die Umwelt zu schonen, steigt er für den Weg zur Arbeit auf Bus und Bahn um. Bei manchen Anbietern bringt die Jahreskarte ein paar Euro Rabatt. Im Beispielfall hat das keine Auswirkungen. Dafür umso mehr die Fahrleistung. Weil er jetzt statt der 30.000 Kilometer nur noch 15.000 Kilometer im Jahr rollt, verbilligt sich die Prämie auf 446,62 Euro . Als Beamter erhält er ebenfalls Rabatt. Im Ergebnis kostet die Kfz-Versicherung nur noch 418,99 Euro .
Jetzt könnte er noch am Versicherungsschutz schrauben. Ein Tarif mit niedrigen Leistungen ist noch einmal preiswerter: 352,93 Euro . Doch hier sollte er gründlich überlegen, worauf er verzichten kann. Ein Tarif, der auch Schäden in Folge grober Fahrlässigkeit voll begleicht, sollte bei Vollkasko-Schutz zum Standard gehören. Eine lange Neuwertentschädigung (bis 24 Monate) bietet bei jungen Fahrzeugen einen echten Vorteil. Ob man im Schadensfall sein Auto in einer Werkstatt reparieren lassen möchte, die der Versicherer vorschreibt, ist Ansichtssache. Für diese Tarife mit Werkstattbindung gibt es ebenfalls Rabatt.
Mit Blick auf die Versicherung bringt unter Umständen ein Umzug aufs Land Vorteile. Die abgespeckte Billig-Variante kostet in Reinbek nur noch 285,10 Euro . Weil unser Beamter dann sicher ein Einfamilienhäuschen beziehen und den Wagen in der Garage parken würde, gäbe es noch einen Nachlass. Ergebnis: 275,63 Euro . Das Stadt-Land-Gefälle machten sich viele Studenten zu Nutze, indem sie bei den Eltern einen Zweitwohnsitz anmeldeten und das Auto dort billiger versicherten. Der Trick funktioniert nur noch in Ausnahmefällen. Seit mehreren Jahren darf das Fahrzeug nur noch am Erstwohnsitz zugelassen werden. Und dafür wählen die meisten notgedrungen den Studienort, weil die Uni-Städte mittlerweile eine Zweitwohnsitzsteuer verlangen.
„Nutzen Sie alle Rabatte, die zur Verfügung stehen“, sagt Sabine Goebel, Produktmanagerin bei Aspect Online. „Aber sparen Sie nicht auf Kosten eines sinnvollen Versicherungsschutzes. Und vor allem: Machen Sie keine falschen Angaben. Wer als Alleinfahrer ständig den Sohn ans Steuer lässt, riskiert im Schadensfall ein Strafe.“ Außerdem empfiehlt sie, immer einen Versicherungsvergleich zu nutzen. Eine Gesellschaft, die in einer Konstellation der Preisbrecher ist, erreicht bei anderen Tarifangaben schon keinen Spitzenplatz mehr. Bei den verschiedenen Rabattvarianten in unserem Beispiel gab es vier unterschiedliche Sieger.