Standheizungen vermeiden vereiste Autoscheiben und lassen sich gut nachrüsten

    Mit dem Herbst beginnt für viele Autofahrer wieder die Zeit des allmorgendlichen Eiskratz-Alarms. Schon jetzt bewegen sich die Temperaturen trotz sonniger Tage in der Nacht Richtung ­Gefrierpunkt. Wer sich als Laternenparker diesem lästigen Ritual entziehen möchte und stattdessen lieber in ein aufgetautes und vorgewärmtes Auto steigen möchte, kann eine Standheizung nachrüsten. Diese sorgt – auch schon zu ­kleinen Preisen – morgens für freie Sicht und wohlige Temperaturen.

    Nahezu jedes Auto ist für eine nachträgliche Montage einer solchen Zusatzheizung geeignet. Dabei stehen zwei unterschiedliche Systeme zur Wahl. ­Vergleichsweise günstig sind Luft­heizungen, die teilweise schon für unter 100 Euro angeboten werden. Sie werden im Innenraum montiert, wo sie elek­trisch oder mittels Brennstoff Luft ­erwärmen und per Gebläse zirkulieren lassen. Sie benötigen nicht viel zeitlichen Vorlauf, sondern geben direkt Wärme ab. Allerdings ist der Platzbedarf für das Gehäuse relativ hoch, sodass sie sich eher für Kleinbusse und Wohnmobile empfehlen. Bei den strombetriebenen Geräten ist eine Steckdose nötig. ­Zudem erwärmt die Luftheizung nur die Innenraumluft, nicht den Motor. Dem bleibt ein Kaltstart nicht erspart.

    Aufwendiger und teurer, aber in ihrer Wirkung souveräner ist die Wasser­heizung, die als Besonderheit auch den Motor auf Temperatur bringt. Sie wird im Motorraum montiert und erwärmt mit einem kraftstoffbetriebenen Brenner das Wasser im Kühlkreislauf des ­Motors. Über das Heizungsgebläse ­gelangt die Wärme auch in den Fahrzeuginnenraum. Das dauert deutlich ­länger als bei der Luftheizung, weshalb sich hier eine vorausschauende Programmierung empfiehlt. Der zusätzliche Kraftstoffverbrauch fällt nicht ins ­Gewicht, da sich dieser durch die höhere Effizienz eines Warmstarts weitgehend ausgleicht. Rund 1000 Euro kosten ­solche Standheizungen, für die Montage kommen meist einige Hunderter obendrauf.

    Gesteuert werden Standheizungen je nach Ausführung über eine Zeitschaltuhr im Fahrzeug oder per Funkfern­bedienung. Neue Modelle lassen sich ­online auch über ein Smartphone beziehungsweise die entsprechende App ­aktivieren. Die maximale Betriebszeit ist begrenzt, da auch kraftstoff­betriebene Heizungen Strom aus der Autobatterie benötigen, etwa für das Gebläse. Als Faustformel gilt: Die Heizzeit sollte nicht länger als die Fahrzeit sein. Übrigens sollte die Standheizung auch im Sommer von Zeit zu Zeit an­geworfen werden. Wer sie alle zwei ­Monate kurz laufen lässt, verhindert auf diese Weise ein Verharzen der Kraftstoff- und Wasserpumpen.