Jeder zweite Sachschaden, der einer Autoversicherung gemeldet wird, ist ein Park- und Rangierunfall. Für die Regulierung dieser Schäden werden jährlich in Deutschland insgesamt rund 3,4 Milliarden Euro an Kunden und geschädigte Dritte ausbezahlt. Ein nicht unerheblicher Kostenfaktor für Versicherer. Laut Allianz könnten jährlich 2,1 Milliarden Euro eingespart werden, wenn aktiv bremsende Park- und Rangierassistenten als Serienausstattung angeboten würden.

    Doch wie gut decken diese automatisierten Parkpiloten mit Notbremsfunktion alle Risiken ab? Die Qualitätsprüfer des Allianz Zentrums für Technik (AZT) haben einen neuen Teststandard für Parknotbremssysteme entwickelt. Sie nutzen dabei ausschließlich Systeme, die bei jedem Motorstart automatisch aktiv sind und nicht ausgeschaltet werden können. Typische Situationen: die mögliche Kollision mit einem anderen Fahrzeug, Poller oder Säulen. Die Techniker können nun messen, wie umfassend die Sensoren zum Beispiel niedrige oder schmale Hindernisse und auch den Winkelgrad, in dem sie stehen, erfassen. Die realistischen Szenarien fördern auch andere Erkenntnisse zu Tage: Unfälle finden weniger beim Einparken als mehrheitlich beim Rangieren und Ausparken statt. Und es kracht vor allem beim Rückwärtsfahren. Außerdem schnitten Fahrzeuge mit akustischen Parkwarnsystemen nicht besser ab, als jene ohne.

    Der Schadenfreiheitsrabatt, stellte die Allianz in Aussicht, könnte sich zukünftig dann weniger am Menschen hinter dem Steuer orientieren, sondern an der Maschine mit ihren Assistenzsystemen. Das hätte auch Kostenvorteile bei der Tarifgestaltung für Kunden.