Während ein US-Präsident im Lincoln Continental oder Cadillac vorfuhr, musste sich sein russisch-sowjetischer Amtskollege Breschnew oder später auch Gorbatschow mit einem ZIL begnügen. Die Staatskarosse hatte zwar gewaltige Ausmaße, war aber ein barockes Relikt aus den 50er-Jahren mit stets veralteter Technik. Jetzt rollt der Aurus Senat an, und Wladimir Putin höchstpersönlich übernimmt die Werbung und den Kundenfang.

    Eine neu gegründete russische Autofirma hat das Luxusmobil entwickelt und geht jetzt an den Start. Den Aurus Senat gibt es in zwei Versionen: ein langes Modell mit 4,30 Meter Radstand und bis zu sieben Plätzen und eine um einen Meter kürzere Ausgabe (5,63 Meter). Eine Rundum-Panzerung, die vor Schüssen und Explosionen schützen soll, ist dem Edelmodell vorbehalten.

    Gemeinsam haben die „Senatoren“ einen 4,4-Liter-Achtyzlinder-Motor, der 440 kW/598 PS an alle vier Räder schickt. An Bord ist als zusätzliche Unterstützung ein rund 75 kW/102 PS starker Elektromotor. Das meiste an moderner Technik wurde in Russland entwickelt, auch die Neungangautomatik oder das elektronisch geregelte Fahrwerk. Bei den Assistenzsystemen halfen Zulieferer, die auch Mercedes oder BMW versorgen.

    Auch wenn die Russen noch keinen Blick in den Innenraum zulassen, versprechen die Gestaltungsoptionen Luxus und Überfluss pur. Holz, Leder und was sonst edel und teuer ist, können bestellt werden. Alles für einen Preis, der sicher im hohen sechsstelligen Euro-Bereich liegen wird, aber noch Staatsgeheimnis ist. West-Premiere des Aurus ist im Frühjahr auf dem Genfer Salon.