Bis auf neue Motoren ist der überarbeitete Mazda MX-5 weitestgehend unverändert – zum Glück für die Fans

    Auf dem Fagarasan-Pass in Rumänien ist der Sommer so langsam vorbei. Dass einem trotzdem warm im Hemd und ums Herz wird, hat zwei Gründe. Zum einen sind das die zahllosen Kurven und Kehren, in denen sich die Straße von beiden Seiten auf den Hochrücken windet. Und zum anderen ist es das Auto, mit dem dieses Geschlängel erst zum Vergnügen wird. Denn wer die vielleicht spektakulärste Bergstraße Europas mit irgendeiner Familienkutsche bezwingen will, der kommt aus dem Fluchen nicht mehr heraus. Doch wenn man den Gipfel mit dem Mazda MX-5 stürmt, bleibt schon nach der ersten Haarnadel ein Grinsen im Gesicht, das den ganzen Tag nicht mehr verschwindet – erst recht, wenn man in den ersten Autos des neuen Modelljahres sitzt.

    Die Vierzylinder erfüllen die Euro-6d-Temp-Norm

    Mazda hat den erfolgreichsten Sportwagen der Welt drei Jahre nach dem Debüt der vierten Generation jetzt zum ersten Mal überarbeitet. Von außen kann man die Modellpflege kaum erkennen, und auch im Innenraum hat sich nur wenig getan. Doch dafür haben die Japaner unter der Haube kräftig zugelangt und beide Vierzylinder optimiert. Sie verbrennen jetzt auch ohne Partikelfilter so sauber, dass sie die Euro-6d-Temp-Norm erfüllen, und haben trotzdem zum Teil deutlich mehr Leistung: Der 1,5-Liter kommt auf 132 PS, und beim sehr viel gängigeren Zweiliter stehen künftig 184 statt 160 PS sowie ein maximales Drehmoment von 205 Nm im Datenblatt. Wichtiger allerdings ist die Verschiebung der Drehzahlkurve, vor allem hier auf dem zugigen Pass in den Karpaten. Denn wenn der Drehzahlbegrenzer jetzt erst bei 7500 statt 6800 Touren einsetzt, kann man die sechs knackig eng gestuften Gänge weiter ausdrehen und schneller zum Gipfel stürmen.

    Schon bislang war der Mazda der König der Kurven und hat in der Praxis mehr Spaß gemacht, als man es ihm auf dem Papier zugetraut hätte. Noch nie haben sich 6,5 Sekunden von 0 auf 100 so kurz und 219 km/h Vollgas so schnell angefühlt. Das liegt zum einen am ­unmittelbaren Geschwindigkeitserlebnis, weil man der Straße näher ist, den Wind stärker spürt und die Fliehkraft besser fühlt als in jedem anderen Roadster diesseits von Lotus & Co. Zum anderen liegt das an der perfekten Ergonomie. Schließlich kommen sich Fahrer und Fahrzeug in keinem anderen Sportwagen so nah. Und nach der Modellpflege passt der Wagen noch besser. Apple Carplay und Android Auto gibt es auch, aber eigentlich macht es keinen Sinn in einem Sportwagen, in dem man nur fahren und nicht am Handy fummeln möchte. Und wenn es einen Mazda gibt, in dem der Müdigkeitswarner überflüssig ist, dann ist es der MX-5.

    Zwar ist das Facelift bis auf die Motoren eher dürftig ausgefallen, aber tatsächlich gibt es bei einem der bestverkauften Roadster wenig, was man ändern müsste. Selbst die Preise sind nicht gestiegen. Das Softtop gibt es weiterhin ab 22.990, und der Hardtop-Roadster RF startet bei 28.690 Euro.