Im Haifischbecken der starken Kompakten fristet er beinahe ein Schattendasein: Der Peugeot 308 GTi ist aber deutlich besser, als es das Straßenbild vermittelt.

    Was der Käufer wissen muss

    Kaum irgendwo ist die Konkurrenz so groß wie in der Klasse der sportlichen Kompakten. Bei den „Hothatches“ ringen mittlerweile nicht mehr nur VW Golf GTI oder Renault Mégane R.S. um die Gunst der Fans: Auch Cupra (Leon), Honda (Civic Type R) oder Hyundai (i30 N) haben ein heißes Eisen im Feuer. Etwas in Vergessenheit gerät da fast schon der Peugeot 308 GTI, den es in leicht überarbeiteter Form nun mittlerweile seit 2015 gibt.

    Gleiten und Gas geben

    Angetrieben wird der GTI von einem 1,6 Liter großen Turbobenziner, der 193 kW/263 PS liefert. Geschaltet wird über ein manuelles Sechsganggetriebe, das die Gesamtnote des Antriebsstranges etwas nach unten zieht. Hier könnten die Schaltwege etwas kürzer sowie der Schalthebel etwas kleiner und griffiger sein. Nichtsdestotrotz kommt der 308 GTI mit seinem maximalen Drehmoment von 330 Newtonmetern gut vom Fleck und zieht auch bis zum Gangwechsel ordentlich durch. Einem guten ­Antriebsstrang stellt Peugeot ein wirklich sehr gutes Chassis zur Seite. Vor ­allem das niedrige Gewicht von knapp unter 1400 Kilogramm macht sich positiv bemerkbar. Dazu kommt eine hervorragende Lenkung, deren kurze Übersetzung durch das kleine Lenkrad noch einmal verstärkt wird. Zwar kann der 308 GTI nicht mit adaptiven Dämpfern punkten, trotzdem fühlt sich der Kompakte nie zu hart oder zu weich an. So gut der 308 GTI seine sportlichen Gene auch auf die Straße bringt, es fehlt ihm allerdings ein wenig an Emotionalität – vor allem in Sachen Klang. Zwar lässt sich das Motorgeräusch im Sportmodus künstlich verstärken, wirklich überzeugend wirkt diese Maßnahme allerdings nicht.

    Komfort und Sicherheit

    Schon optisch tritt der 308 GTI zurückhaltender auf als manche seiner Kol­legen. Lediglich die optionale Zwei­farblackierung „Coupe Franche“ in Blau-Schwarz, die roten Akzente an der Frontlippe und die große Bremsanlage von Brembo lassen von außen den sportlichen Charakter des GTI erkennen. ­Damit liegt der Peugeot zwischen dem noch unauffälligeren Golf GTI und dem Honda Civic Type in „Fast and Fu­rious“-Optik. Der Innenraum des 308 GTI ist eine echte Überraschung. Angefangen bei den hervorragenden Sitzen, die in diesem Segment mit zum Besten gehören, über das griffige kleine Lenkrad bis hin zu der aufgeräumten Mittelkonsole – im 308 GTI herrscht eine echte Wohlfühl-Atmosphäre. Auch die Materialauswahl mit viel Alcantara und ­erfreulich wenig Hartplastik weiß zu ­gefallen. Dazu kommt ein sehr gutes Infotainment-System, das in Sachen Schnelligkeit, Bedienung und Optik auf einem hohen Niveau arbeitet und dazu noch extrem unanfällig für lästige ­Fingerabdrücke auf dem Touchscreen ist. Beim Sicherheitstest Euro ­NCAP ­erhielt der Peugeot die Bestwertung von fünf Sternen.

    Preis und Leistung

    Mit knapp 36.000 Euro rangiert der Peugeot einige Tausender über der Konkurrenz von Hyundai und Renault, der Civic Type R liegt auf dem gleichen Niveau. Dafür hat der 308 serienmäßig bereits viel an Bord, dürfte ausstattungsbereinigt also einige der genannten Gegner unterbieten.